.

Ridley Scott: Seine besten Filme

Ridley Scott: Seine besten Filme

Ridley Scott wird 80 Jahre alt! Aus diesem Anlass würdigen wir den umtriebigen Starregisseur mit der Wahl seiner fünf besten Filme.

Man sieht es ihm nicht an, aber heute wird Ridley Scott 80 Jahre alt. An seinem Arbeitspensum und seinen Plänen für die nächsten Jahre merkt man dem Regisseur sein gehobenes Alter ebenfalls nicht an. Die "Alien"-Reihe, die er 1979 startete und mit der er seinen Durchbruch erlebte, will er mit weiteren Prequels fortführen. Auf dem Zettel hat er außerdem das Kriegsdrama "Battle of Britain" und gerade hat er in Rekordzeit die Szenen mit Christopher Plummer für "Alles Geld der Welt" abgedreht, nachdem dieser den wegen Missbrauchsvorwürfen aus dem fertigen Film geschnittenen Kevin Spacey ersetzt hatte.

Der Brite denkt gar nicht daran, die Beine hoch zu legen, schließlich kann er noch die Krönung erreichen: Der ehemalige Werbefilmer, der seine Kinokarriere 1977 mit "Die Duellisten" startete, hat schließlich noch nie einen Oscar gewonnen. Und mit achtzig hat man ja noch Träume...

Wir würdigen den Mann, der gleich zweimal das Sci-fi-Genre revolutionierte, erstmal seinen 80. Geburtstag mit seinen fünf besten Filmen, handverlesen von der TV SPIELFILM-Redaktion
5) American Gangster (2007)
Foto: Universal Pictures
Ridley Scott reihte sich mit diesem edel ausgestatteten Zeit- und sittengemälde in die Riege der großen Gangsterregisseure wie Francis Ford Coppola und Martin Scorsese ein. Er erzählt die wahre Geschichte von Harlems Drogenbaron der 70er-Jahre. Mithilfe eines Deals, der als "Cadaver Connection" in die Akten einging, erwarb Frank Lucas (Denzel Washington) Heroin in Vietnam und schmuggelte die Ware in den Särgen gefallener Soldaten in die USA. Die Polizei tappte jahrelang im Dunkeln, bis Detective Richie Roberts (Russell Crowe) die Drogenbehörde auf Lucas' Spur brachte. - Der aufrechte Gesetzeshüter wirkt wie ein Filmzitat aus den Cop-Thrillern der 70er. Der Gangster könnte in seinem Geschäftsgebaren auch Vorstandschef eines Konzerns sein. Im Kampf gegeneinander sind sie unwiderstehlich.
4) Black Hawk Down (2001)
Foto: Columbia
Nach einem Karrieretief Mitte bis Ende der 90er-Jahre startete Ridley Scott im neuen Jahrtausend wieder durch, mit dem Antikepos "Gladiator", das ein ganzes Genre revitalisierte, und diesem fiebrigen Kriegsfilm, der stilistisch ebenfalls ein Genre prägte. Scott reißt uns in die unübersichtlichen Häuserschluchten von Mogadishu im Jahr 1993: Eine US-Einheit (u. a. Ewan McGregor) soll Offiziere des Warlords Aidid verhaften. Aus der Blitzaktion wird ein Straßenkampf, bei dem 18 US-Soldaten und 1000 Somalis umkommen. Wuchtiges Actiondrama ohne Pathos.
3) Thelma & Louise (1991)
Foto: Verleih
Heute kann man sich die (emanzipatorische) Wucht, die der Film damals hatte, wahrscheinlich gar nicht mehr so richtig vorstellen. Nur für ein Wochenende wollten Hausfrau Thelma (Geena Davis) und Kellnerin Louise (Susan Sarandon) dem Alltag entfliehen. Doch vor einer Bar erschießt Louise einen Vergewaltiger - die beiden brechen alle Brücken hinter sich ab und flüchten, verfolgt von Polizei-Detective Hal (Harvey Keitel)... Ridley Scott bereicherte die Männerdomäne Roadmovie um einen Beitrag, der zum Klassiker des "Frauenfilms" wurde. Und er kurbelte die Karriere des blutjungen Brad Pitt an (Auftritt als sexy Anhalter)...
2) Der Blade Runner (1982)
Foto: Warner Bros.
Stilbildende Zukunftsvision mit philosophischem Überbau. Los Angeles 2019: Nieselregen und Smog tauchen den überbevölkerten Moloch in ewige Dämmerung. Der abgehalfterte Excop Rick Deckard (Harrison Ford) soll vier Replikanten zur Strecke bringen - Menschen aus der Retorte, einst für die harte Arbeit auf anderen Planeten gezüchtet und nach einer Revolte zum Abschuss freigegeben. Äußerlich sind sie von echten Menschen nicht zu unterscheiden. Verbirgt sich hinter Rachel (Sean Young), der Sekretärin von Deckards Chefs, etwa ein Replikant? Der eigenen Identität ist sich Deckard ebenfalls nicht sicher...
1) Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
Foto: 20th Century Fox
Mithilfe der fantastischen Entwürfe des Schweizers H. R. Giger gelang Ridley Scott der abgrundtief böse Gegenentwurf zum Sci-Fi-Familienkino à la "E. T." oder "Star Wars". Statt unendlicher Weiten gibt es hier ein realistisches Horror-Kammerspiel, das Raumschiff ist ein Spukschloss im All. Außerdem revolutionär: In einem Genre, das stets als Männerkino galt, drehte Scott die Zeichen komplett um: Als instinktsichere Kämpferin wurde Ellen Ripley (Sigourney Weaver) zur Ikone weiblicher Selbstbehauptung. Wer die Story noch nicht kennt: Ein Notruf weckt die Crew des Weltraumfrachters "Nostromo" aus dem Wachkoma. Die Crew landet auf einem Planeten und findet ein fremdartiges, offenbar verlassenes Raumschiff. Doch tief im Innern bewegt sich etwas... Und zack! Ein unbekannter Organismus saugt sich am Gesicht des Bordingenieurs Kane (John Hurt) fest. Gegen den Willen von Offizier Ripley lässt der Wissenschaftsoffizier Ash (Ian Holm) den "infizierten" Mann an Bord.