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Diskriminiert der Oscar alte Menschen?

Eine Studie klagt an: In den letzten drei Jahren gab es bei den 25 nominierten Filmen nur zwei Hauptfiguren über 60 Jahren.

Zu alt, zu weiß, zu männlich: Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences, die jedes Jahr den Oscar vergibt, hat schon länger ein Legitimationsproblem. Die Academy soll einen Querschnitt durch die Filmindustrie darstellen, bestehen aber dank lebenslanger Mitgliedschaft hauptsächlich aus älteren weißen Männern. Immer wieder wurde der über 6000 Personen starken Academy vorgeworfen, sie würde weibliche und nichtweiße Filmschaffende benachteiligen, weil alte weiße Männer nur alte weiße Männer honorieren wollen.

Doch nun wird der angeblich überalterten Academy auch noch vorgeworfen, alte Menschen zu diskriminieren. Eine Studie der Annenberg School für Kommunikation & Journalismus in Los Angeles rechnete jetzt vor, dass bei den 25 Filmen, die in den letzten drei Jahren für den Bester-Film-Oscar nominiert waren, nur 12 Prozent aller Figuren über 60 Jahre alt waren. Und wenn alte Menschen vorkommen, dann nur in lustigen oder diskriminierenden Rollen.

Bei den Hauptfiguren waren es nur zwei. Beide spielte der nicht gerade greisenhafte Michael Keaton (65), in "Birdman" und "Spotlight". Der 61-jährige Denzel Washington fiel durchs Raster der Studie, da sein Charakter in "Fences" jünger sein soll.

Hätte die Studie ein paar Jahre weiter nach hinten geblickt, hätte das Ergebnis anders ausgesehen. Mit "Liebe" (2012) und "Nebraska" (2013) waren gleich zwei Filme mit würdevollen Altersrollen für den Oscar als bester Film nominiert.
Autor: Sebastian Milpetz