Am Freitag (10. Juni) geht es endlich los: In Frankreich startet die EM, Weltmeister Deutschland will bei dem Turnier unbedingt am Ende den Pokal mit nach Hause nehmen. In der Abwehr wird Boateng (27) versuchen, keinen Ball in die Nähe des deutschen Tors kommen zu lassen. So gerne er dabei auch seine Liebsten auf der Tribüne dabei hätte - sie dürfen ihm nicht live zujubeln. Gemeinsam mit seiner Verlobten Sherin Senler erzieht er die Zwillingstöchter Lamia und Soley (5).
"Meine Familie und meine Kinder werden nicht ins Stadion kommen. Das Risiko ist mir einfach zu groß", gestand der Kicker im Interview mit 'Sport Bild'.
Die britische Regierung sprach in den vergangenen Tagen von einer hohen Terrorgefahr bei dem Sport-Event. Das Auswärtige Amt in Deutschland hat zwar keine Reisewarnung ausgesprochen, allerdings sei in Frankreich mit "verschärften Sicherheitsvorkehrungen" zu rechnen. Jérôme Boateng bedauert es, "dass man sich mit solchen Themen auseinandersetzen" müsse. "Andererseits sind zuletzt eben viele Dinge passiert, die einen nachdenklich machen. Ich für meinen Teil will mich bei der EM allein auf den Fußball konzentrieren können, und da fühle ich mich einfach wohler, wenn meine Familie nicht im Stadion sitzt."
Kollege Lukas Podolski (31) gab kürzlich bei einer Pressekonferenz zu, dass er "ein mulmiges Gefühl" habe, auch wenn es in den letzten Wochen "ein bisschen ruhiger geworden" sei.
Die Freude am Spiel lässt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (61) indes nicht nehmen. Sie werde versuchen, "fast alle Spiele am Fernsehapparat zu verfolgen - und sicher auch mal hinfahren", kündigte sie in ihrem Podcast an. Sie glaubt an ein gutes Abschneiden der DFB-Elf: "Diese Mannschaft wird wieder zusammenwachsen und das zeigen, was Deutschland ausmacht: Vielfalt, gemeinsamer Wille zu gewinnen, Toleranz, Respekt und der Wunsch, dass sich die Fans an gutem Mannschaftsfußball erfreuen können."
/Cover Media