Eine große, internationale Nachkriegskarriere: Christine Kaufmann wurde im Januar 1945 in der Steiermark geboren, als Tochter einer französischen Maskenbildnerin und eines deutschen Offiziers. Sie wächst in München auf, besucht dort die Balettschule.

Früh wird Christine Kaufmann für den Film entdeckt. 1952 debütiert sie in der Operettenverfilmung "Im weißen Rössl". Sie trifft auf den Regisseur Harald Reinl ("Rosen-Resli", 1954) und dreht mit ihm mehrere Filme. Sie wird zum Kinderstar in den typisch deutschen Heimatfilmen der 1950er-Jahre, aber auch in Komödien mit Heinz Ehrhardt ("Wittwer mit fünf Töchtern") und ernsthafteren Stoffen wie "Mädchen in Uniform") neben Romy Schneider.

1961 kommt der Sprung nach Hollywood. Kirk Douglas dreht in Deutschland das Kleinstadt-Drama "Stadt ohne Mitleid". Christine Kaufman ist dabei und gewinnt für ihre Rolle den Golden Globe als beste Nachwuchsdarstellerin. Kaufmann arbeitet jetzt international, in Italien und den USA. Am Set des Abenteuerdramas "Taras Bulba" lernt sie 1962 Tony Curtis kennen. Der zwanzig Jahre ältere Hollywoodstar ließ sich von Janet Leigh scheiden und heiratete Kaufmann 1963. Sie bekamen zwei Töchter.

Zurück in Deutschland

Christine Kaufmann 1959 in "Alle lieben Peter"

1968 zerbrach die Ehe und ihre internationale Filmkarriere stagnierte. Kaufmann kehrte nach Deutschland zurück, drehte dort neben Gastrollen in TV-Krimis wie "Derrick" auch mit den Top-Regisseuren des Neuen Deutschen Films, mit Rainer Werner Fassbinder und Werner Schroeter.

Neben ihrer Schauspielkarriere schrieb Kaufmann mehrere Bücher, über Schönheit und Wellness sowie "Erotische Geschichten" (so der Untertitel eines Buches von 1995). Beim Teleshoppingsender HSE24 vertrieb die "schönste Großmutter Deutschlands" von 1999 bis 2012 eine eigene Kosmetiklinie.

In der Nacht auf den 28. März 2017 starb Christine Kaufmann im Alter von 72 Jahren in München. Sie war an Leukämie erkrankt. "Ich interessiere mich für ein gutes Leben, nicht für ein langes. Ich habe auch keine Angst vorm Sterben" sagte sie einmal der Zeitschrift "Woman".
Autor: Sebastian Milpetz