Bislang dürften die meisten Menschen Andy Serkis als Schauspieler und Performance-Capture-Pionier aus Filmen wie der "Herr der Ringe"-Trilogie oder den "Planet der Affen"-Vorgängerfilmen kennen. Neuerdings zieht es den Briten aber auch auf den Regiestuhl und in dieser Funktion hat er mit "Mogli" eine neue "Dschungelbuch"-Verfilmung zu verantworten. Für die hat er eine beeindruckende Besetzung versammeln können und eigentlich sah alles danach aus, als würde sein Werk noch 2018 ganz regulär in die Kinos kommen. Jetzt aber haben zahlreiche Branchenmagazine wie Deadline die Nachricht aufgegriffen, dass sich das Streaming-Portal Netflix die weltweiten Rechte an an dem Film gesichert hat.

Meilenstein für Streaming-Dienst

Wieviel Netflix für die Rechte an dem potenziellen Blockbuster gezahlt hat, ist nicht bekannt. Feststeht jedoch, dass der ursprünglich geplante Starttermin Ende 2018 nicht mehr aktuell ist. Stattdessen plant man beim Online-Dienstleister eine Veröffentlichung für 2019.

Gänzlich unytpisch für Netflix ist die Entscheidung, "Mogli" auch ins Kino zu bringen. So sollen Interessierte insbesondere in den Genuss der 3D-Version kommen, an der Serkis so hart gearbeitet habe. In der Vergangenheit sorgte der VoD-Anbieter immer wieder für seine Vorgehensweise, Filme nicht auch im Kino zu zeigen (wie es zum Beispiel Konkurrent Amazon macht), für Kontroversen. Mit dem Erwerb der Verwertungsrechte von zum Teil prestigeträchtigen Titeln wie "Auslöschung" von Alex Garland, der international fast ausschließlich nur gestreamt werden konnte, wurden schon Vorwürfe laut, Netflix würde Filme aus den Kinos stehlen. Auch von den Filmfestspielen in Cannes kassierte man deshalb schon eine Abfuhr, da die Festivalleitung an das Kino als Hauptspielstätte für Filme glaubt.

Noch 2017 spendierte Netflix "Mudbound" einen stark limitierten Kinostart in den USA, um den Film offiziell ins Rennen um die Oscars schicken zu können. Wie groß der Kinostart von "Mogli" sein wird und ob auch Kinogänger hierzulande in den Genuss kommen werden, ist noch unklar.

Kein Vergleich mit Disney

Für die Verantwortlichen bei Netflix dürfte "Mogli" das wohl größte Projekt sein, dass man bis dato eingekauft hat. Durch die flächendeckende Online-Platzierung des Films können Andy Serkis und sein Team möglichst einem Vergleich mit der 2016er-Verfilmung des Stoffes "The Jungle Book" an den Kinokassen entgehen. Die Adaption von Jon Favreau spielte seinerzeit knapp unter einer Milliarde US-Dollar ein; es wäre durchaus fraglich gewesen, ob Zuschauer dazu bereit gewesen wären, nach so kurzer Zeit die im Grunde gleiche Geschichte erneut zu sehen.

"Mogli" von Regisseur Andy Serkis soll eine werkgetreuere und damit auch düsterere Verfilmung des "Dschungelbuches" werden als bei der Konkurrenz des Mäusekonzerns. Zu der beeindruckenden Darstellerriege, die sowohl Sprech- als auch sogenannte Motion-Capture-Darbietungen beisteuern wird, gehören unter anderem Cate Blanchett, Benedict Cumberbatch, Christian Bale und Serkis selbst.

Nachfolgend könnt ihr euch noch den Trailer anschauen: