Alle hatten gehofft, er würde sich den Bambi für sein Lebenswerk selbst abholen können. Sie hatten sich gefreut auf seine Dankesrede, die witzig sein würde, unsentimental und mit flinker Berliner Schnauze vorgetragen.
Doch Wolfgang Rademann, nach einem schweren Sturz im Sommer noch immer in Reha-Behandlung, konnte nicht zur Bambi-Verleihung ins Stage Theater am Potsdamer Platz kommen.
Ruth Maria Kubitschek, 39 Jahre lang seine Lebensliebe, nahm den Preis stellvertretend für ihn entgegen und hielt eine kurze Rede. Die hatte ihr -Rademann auf Zettel geschrieben, wie er ständig alles Wichtige auf Zetteln notierte und in einer großen Plastiktüte mit sich schleppte - "mein mobiles Büro". In der prall gefüllten -Tüte: jede Menge Zeitungsausschnitte. "Ick bin eine Zeitungsfressmaschine. Die guten Geschichten liegen auf der Straße. Det habe ick als Reporter bei der ,BZ‘ gelernt. "
Vom "Zeitungsfuzzi" hatte sich Rademann in den 1950er-Jahren zum Fernsehmacher hochgearbeitet, hat 1969 "Die Peter Alexander Show" erfunden, 1985 "Die Schwarzwaldklinik" und "Das Traumschiff", mit dem er 34 Jahre über die Weltmeere schipperte. "Mir fehlen nur noch Alaska, Südkorea und Nepal."
Einen Wintermantel hatte er nicht ("brauche ick ja nich, ick bin doch im Winter immer uffem Schiff") und auch kein Handy. Wer ihn erreichen wollte, rief sein Hamburger Büro an oder die Berliner Festnetznummer, die im Telefonbuch steht. Vom Band tönte im Stakkato: "Hier ist der automatische Rademann. Sie haben dreißig Sekunden, und hopp."
Berührungsängste hatte er nicht, Allüren waren ihm fremd, und wenn er einen Star haben wollte, kriegte er ihn auch meistens. Dass manchen Schauspielern manche Texte, die sie bei ihm sprechen mussten, peinlich waren, wusste er. "Aber mitjefahren sind se trotzdem", grinste er, "ick habe ja auch dolle Reisen zu bieten."
Wer mit ihm gearbeitet hat, ist anschließend sein Fan. Bei ihm galt noch der Handschlag, und wenn ein Freund in Not war, half er, ohne zu zögern. Er war ein Produzent alter Schule, oder, wie Heide Keller in ihrer Laudatio sagte: "ein Herz auf zwei Beinen".
Am 31. Januar starb Wolfgang Rademann in Berlin.
Susanne Sturm
Doch Wolfgang Rademann, nach einem schweren Sturz im Sommer noch immer in Reha-Behandlung, konnte nicht zur Bambi-Verleihung ins Stage Theater am Potsdamer Platz kommen.
Ruth Maria Kubitschek, 39 Jahre lang seine Lebensliebe, nahm den Preis stellvertretend für ihn entgegen und hielt eine kurze Rede. Die hatte ihr -Rademann auf Zettel geschrieben, wie er ständig alles Wichtige auf Zetteln notierte und in einer großen Plastiktüte mit sich schleppte - "mein mobiles Büro". In der prall gefüllten -Tüte: jede Menge Zeitungsausschnitte. "Ick bin eine Zeitungsfressmaschine. Die guten Geschichten liegen auf der Straße. Det habe ick als Reporter bei der ,BZ‘ gelernt. "
Vom "Zeitungsfuzzi" hatte sich Rademann in den 1950er-Jahren zum Fernsehmacher hochgearbeitet, hat 1969 "Die Peter Alexander Show" erfunden, 1985 "Die Schwarzwaldklinik" und "Das Traumschiff", mit dem er 34 Jahre über die Weltmeere schipperte. "Mir fehlen nur noch Alaska, Südkorea und Nepal."
Einen Wintermantel hatte er nicht ("brauche ick ja nich, ick bin doch im Winter immer uffem Schiff") und auch kein Handy. Wer ihn erreichen wollte, rief sein Hamburger Büro an oder die Berliner Festnetznummer, die im Telefonbuch steht. Vom Band tönte im Stakkato: "Hier ist der automatische Rademann. Sie haben dreißig Sekunden, und hopp."
Berührungsängste hatte er nicht, Allüren waren ihm fremd, und wenn er einen Star haben wollte, kriegte er ihn auch meistens. Dass manchen Schauspielern manche Texte, die sie bei ihm sprechen mussten, peinlich waren, wusste er. "Aber mitjefahren sind se trotzdem", grinste er, "ick habe ja auch dolle Reisen zu bieten."
Wer mit ihm gearbeitet hat, ist anschließend sein Fan. Bei ihm galt noch der Handschlag, und wenn ein Freund in Not war, half er, ohne zu zögern. Er war ein Produzent alter Schule, oder, wie Heide Keller in ihrer Laudatio sagte: "ein Herz auf zwei Beinen".
Am 31. Januar starb Wolfgang Rademann in Berlin.
Susanne Sturm