Die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten war längst nicht so dicht, wie wir immer glaubten. In dem (fiktiven) thüringischfränkischen Dorf Sedwitz führt ein geheimer Gang unter Zäunen und Wachtürmen hindurch. Das ist die Ausgangslage für eine Satire über den Untergang der DDR.

Ein Novum im deutschen Fernsehen, denn eine Miniserie mit Humor über das Ende der bleiernen Zeit im Osten gab es bislang noch nicht. Auch Regisseur Paul Harather ("Indien") hat lange gezögert.

Mauertote, Stasi, Repression - wie daraus einen humoristischen Funken schlagen? Der Österreicher hat als Hauptfigur einen DDR-Grenzer gewählt, einen sympathischen Jedermann, der nur das Beste für seine Familie will - und dadurch Verwicklungen auf der höchsten politischen Ebene auslöst.
Harather und sein Co-Autor Stefan Schwarz haben die Geschichten ihren Darstellern (Thorsten Merten, Stephan Zinner, Judith Richter) auf den Leib geschrieben, das Casting fand in Halle statt, bevor das Drehbuch fertig war.

Harather kennt sich mit Grenzen aus. Er wuchs am Eisernen Vorhang zwischen Österreich und Ungarn auf: "Als Kind habe ich nachts Schüsse gehört." Autor Stefan Schwarz steuerte Kenntnisse der DDR bei.

Sein Vater war bei der Stasi, er selbst wollte Spion werden. Heute sagt er über die Grenze: "Man muss sie auslachen. Schon die Grenzsoldaten haben sich über sie lustig gemacht."

Meist gammelte man auf beiden Seiten vor sich hin. Jede Störung wurde als Gefahr für den Frieden angesehen. "Sedwitz" zeigt, wohin der Wunsch eines Ostgrenzers nach einem Zauberwürfel führen kann: mitten ins Chaos.

>>> Sedwitz im TV
DO 3.9. DAS ERSTE 23.30