Bayern und Dortmund - die beiden besten deutschen Clubs stellen derzeit nicht nur sportlich alles in den Schatten. Das Fernsehen fährt mit dem Champions-League-Duo sensationelle Quoten ein - den klaren 3 : 0-Sieg der Münchner im Halbfinalrückspiel gegen Barcelona verfolgten im ZDF und bei Sky 16,7 Millionen Zuschauer -, und beim Finalduell der Liga-Rivalen am 25. Mai (20.45 Uhr im ZDF) wird es sicher noch eine Schippe drauflegen.
Auch wenn Tophandballer oder -leichtathleten die kickende Konkurrenz vielleicht nicht um die mediale Aufmerksamkeit beneiden, klar ist: Die Fußball-Liveübertragungen sorgen im deutschen Fernsehen in der Summe für einen harten Verdrängungswettbewerb auf Kosten anderer Leibesübungen. Von 2525 Minuten gezeigtem Live-Sport im April gehörten 1415 Minuten (56 Prozent) im Programm von ZDF, RTL, Kabel eins und den ARD-Dritten den Fußballern.
Jüngst schrillten die Alarmglocken auch bei den Handballfans. Sport1 konnte mit vier Spielen aus der Fußballregionalliga West durchschnittlich 220000 Zuschauer anlocken und nahm den Dienstag als regelmäßigen Sendeplatz für die viertklassigen Balltreter ins Visier. Traditionell eher eine Spielwiese für die Rhein-Neckar Löwen oder den THW Kiel.
"Die Regionalliga bleibt auch in Zukunft von Interesse", sagt Sendersprecher Michael Röhrig. "Ob und in welcher Form Übertragungen in der kommenden Saison eingeplant werden könnten, ist derzeit noch nicht absehbar." Schon jetzt habe Sport1 "aus terminlichen Gründen viele Spiele der Handball-Bundesliga mittwochs im Programm". Entwarnung hört sich anders an - und das, obwohl die Quoten der Regionalligatests keineswegs berauschend waren und der Spartenkanal bis 2016/17 einen Exklusivvertrag mit der DKB Handball-Bundesliga besitzt.
Selbst der einst so erfolgreiche Deutsche Tennis Bund (DTB) musste erkennen, dass attraktive Sendeplätze im Fernsehen Mangelware sind (und bleiben). Für eine Laufzeit von zehn Jahren
hat der DTB deshalb eine strategische Partnerschaft mit der ProSiebenSat.1 Group geschlossen. Zwar sind auch so vorerst nur gelegentliche TV-Übertragungen im Programm von Sat.1 Gold gesichert - aber im Internet unter tennis.de und ran.de wird es dafür jede Menge Live-Tennis geben.
Mit dem Netzangriff will man einer altbekannten Abwärtsspirale entkommen, die Randsportarten in noch größerem Maß betrifft: Bleibt das Feilschen um Sendeminuten erfolglos, springen Sponsoren ab - und fehlt das nötige Geld, leidet letztlich das sportliche Niveau. Dass die ProSiebenSat.1 Group auf ein langfristiges Comeback des TV-Sports Tennis setzt, ist nachvollziehbar. Anders als manch großer Fußballdeal zahlt sich die Kooperation für beide Seiten aus.
Frank Steinberg
Jüngst schrillten die Alarmglocken auch bei den Handballfans. Sport1 konnte mit vier Spielen aus der Fußballregionalliga West durchschnittlich 220000 Zuschauer anlocken und nahm den Dienstag als regelmäßigen Sendeplatz für die viertklassigen Balltreter ins Visier. Traditionell eher eine Spielwiese für die Rhein-Neckar Löwen oder den THW Kiel.
"Die Regionalliga bleibt auch in Zukunft von Interesse", sagt Sendersprecher Michael Röhrig. "Ob und in welcher Form Übertragungen in der kommenden Saison eingeplant werden könnten, ist derzeit noch nicht absehbar." Schon jetzt habe Sport1 "aus terminlichen Gründen viele Spiele der Handball-Bundesliga mittwochs im Programm". Entwarnung hört sich anders an - und das, obwohl die Quoten der Regionalligatests keineswegs berauschend waren und der Spartenkanal bis 2016/17 einen Exklusivvertrag mit der DKB Handball-Bundesliga besitzt.
Selbst der einst so erfolgreiche Deutsche Tennis Bund (DTB) musste erkennen, dass attraktive Sendeplätze im Fernsehen Mangelware sind (und bleiben). Für eine Laufzeit von zehn Jahren
hat der DTB deshalb eine strategische Partnerschaft mit der ProSiebenSat.1 Group geschlossen. Zwar sind auch so vorerst nur gelegentliche TV-Übertragungen im Programm von Sat.1 Gold gesichert - aber im Internet unter tennis.de und ran.de wird es dafür jede Menge Live-Tennis geben.
Mit dem Netzangriff will man einer altbekannten Abwärtsspirale entkommen, die Randsportarten in noch größerem Maß betrifft: Bleibt das Feilschen um Sendeminuten erfolglos, springen Sponsoren ab - und fehlt das nötige Geld, leidet letztlich das sportliche Niveau. Dass die ProSiebenSat.1 Group auf ein langfristiges Comeback des TV-Sports Tennis setzt, ist nachvollziehbar. Anders als manch großer Fußballdeal zahlt sich die Kooperation für beide Seiten aus.
Frank Steinberg