Ob sie nun erst mit fünf oder doch bereits mit vier Jahren erstmals vor der Kamera stand, wie manche Biografie meint, ist dann auch egal. Jedenfalls war Sarah Polley, als sie 1988 im Fantasyepos "Die Abenteuer des Baron Münchhausen" den frechen Sidekick des Titelhelden spielte, schon ein alter Hase im Showgeschäft.
Mehr Infos: SARAH POLLEY
Die 1979 in Toronto geborene Kanadierin kommt aus einer klassischen Schauspielerfamilie: Ihr Vater Michael stand bei etlichen TV-Serien vor der Kamera, auch gemeinsam mit ihr. Ihre Mutter Diane, die 1990 starb, war Schauspielerin, auch Sarahs Bruder Mark spielte schon in TV- und Kinoproduktionen.
Als jüngstes von fünf Geschwistern wurde Sarah Polley in Kanada durch die Serie "Avonlea - Das Mädchen aus der Stadt" zum Star. Doch schon da zeigte sich, dass sie mehr war als nur ein Teenager mit eigenem Einkommen: Als die Serie vom Disney Channel übernommen und mehr und mehr amerikanisiert wurde, machte Polley Schluss.
Seitdem stand sie bei Disney auf der schwarzen Liste. Ihre Konsequenz - manche sagen Sturheit -, den eigenen Kopf durchzusetzen, beweist sie seitdem immer wieder. Polley stieg zwischenzeitlich aus der Schauspielerei aus und wurde politische Aktivistin in Kanada, für die Sozialisten, die Demokraten oder die "Ontario Coalition Against Poverty". 1995 kostete sie ihr politisches Engagement gegen die konservative Regierung der Provinz Ontario zwei Zähne die ihr im Gerangel von Polizisten ausgeschlagen wurden.
Sie ist nur 1,57 Meter klein, aber Sarah Polley weiß sich durchzusetzen. Nachdem man sie Ende der 90er-Jahre mit Filmen wie "Go!" zum neuen "It-Girl" auserkoren hatte, sollte die Rolle der Penny Lane in Cameron Crowes Rock-'n' -Roll-Märchen "Almost Famous" sie endgültig zum Star machen. Doch Polley sprang ab.
Ob Brad Pitt das Projekt tatsächlich verließ, weil Polley nicht mehr dabei war, bleibt Spekulation. Ihr "Ersatz" Kate Hudson bekam für "Almost Famous" jedenfalls ihre bislang einzige Oscar-Nominierung.
Nicht an Hollywood verkaufen
Seither mischt Polley Rollen in Independentproduktionen wie dem europäischen Genthriller "Splice" mit eigenen Sachen. 2006 inszenierte sie ihren ersten Kinofilm ("An ihrer Seite"), der nächste, "Take This Waltz", ist bereits fertig. Unabhängigkeit prägt auch ihr Verhältnis zu Hollywood: Bei ihrem ersten Auftritt in einer US-Talkshow im März 2004 sagte sie recht abgeklärt, dass sie sich in Los Angeles immer überraschend wohl fühle, zugleich aber das Gefühl habe, ihre Seele zu verkaufen.
Ähnlich muss es ihr ergangen sein, als sie vor zwei Jahren erfuhr, dass ein von ihr gedrehter Kurzfilm von einer Margarinefirma zur Werbung benutzt wurde. Polley zog einfach ihren Namen zurück.
Volker Bleeck
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Die 1979 in Toronto geborene Kanadierin kommt aus einer klassischen Schauspielerfamilie: Ihr Vater Michael stand bei etlichen TV-Serien vor der Kamera, auch gemeinsam mit ihr. Ihre Mutter Diane, die 1990 starb, war Schauspielerin, auch Sarahs Bruder Mark spielte schon in TV- und Kinoproduktionen.
Als jüngstes von fünf Geschwistern wurde Sarah Polley in Kanada durch die Serie "Avonlea - Das Mädchen aus der Stadt" zum Star. Doch schon da zeigte sich, dass sie mehr war als nur ein Teenager mit eigenem Einkommen: Als die Serie vom Disney Channel übernommen und mehr und mehr amerikanisiert wurde, machte Polley Schluss.
Seitdem stand sie bei Disney auf der schwarzen Liste. Ihre Konsequenz - manche sagen Sturheit -, den eigenen Kopf durchzusetzen, beweist sie seitdem immer wieder. Polley stieg zwischenzeitlich aus der Schauspielerei aus und wurde politische Aktivistin in Kanada, für die Sozialisten, die Demokraten oder die "Ontario Coalition Against Poverty". 1995 kostete sie ihr politisches Engagement gegen die konservative Regierung der Provinz Ontario zwei Zähne die ihr im Gerangel von Polizisten ausgeschlagen wurden.
Sie ist nur 1,57 Meter klein, aber Sarah Polley weiß sich durchzusetzen. Nachdem man sie Ende der 90er-Jahre mit Filmen wie "Go!" zum neuen "It-Girl" auserkoren hatte, sollte die Rolle der Penny Lane in Cameron Crowes Rock-'n' -Roll-Märchen "Almost Famous" sie endgültig zum Star machen. Doch Polley sprang ab.
Ob Brad Pitt das Projekt tatsächlich verließ, weil Polley nicht mehr dabei war, bleibt Spekulation. Ihr "Ersatz" Kate Hudson bekam für "Almost Famous" jedenfalls ihre bislang einzige Oscar-Nominierung.
Nicht an Hollywood verkaufen
Seither mischt Polley Rollen in Independentproduktionen wie dem europäischen Genthriller "Splice" mit eigenen Sachen. 2006 inszenierte sie ihren ersten Kinofilm ("An ihrer Seite"), der nächste, "Take This Waltz", ist bereits fertig. Unabhängigkeit prägt auch ihr Verhältnis zu Hollywood: Bei ihrem ersten Auftritt in einer US-Talkshow im März 2004 sagte sie recht abgeklärt, dass sie sich in Los Angeles immer überraschend wohl fühle, zugleich aber das Gefühl habe, ihre Seele zu verkaufen.
Ähnlich muss es ihr ergangen sein, als sie vor zwei Jahren erfuhr, dass ein von ihr gedrehter Kurzfilm von einer Margarinefirma zur Werbung benutzt wurde. Polley zog einfach ihren Namen zurück.
Volker Bleeck
Splice
FR, 15.7., Sky Cinema, 20.15 Uhr
FR, 15.7., Sky Cinema, 20.15 Uhr