Nicht, dass sich die Leute nach einem umdrehen. Silke Bodenbender ist keine, die um Aufmerksamkeit buhlt. Der Schauspielerin, die nach Dieter Wedels Zweiteiler "Papa und Mama" 2006 von der Boulevardpresse als deutsche Sharon Stone gefeiert wurde, liegt nichts an Glamour und Prominenz. Talkshows meidet die Wahlberlinerin, und beim Gang über den roten Teppich nahm ihr Gesicht früher regelmäßig die Farbe des Untergrunds an, weshalb sie Premierenfeiern nicht übermäßig schätzte.
Silke Bodenbender wirkt jünger als auf dem Bildschirm. Beim Reden knetet sie manchmal verlegen die Finger, als müsse sie die Wörter aus sich herauspressen wie Zahnpasta aus der Tube. Sie verzichtet auf die üblichen Schauspielerfloskeln. Stattdessen erzählt die gebürtige Rheinländerin freimütig, dass sie oft auch nicht ganz genau weiß, auf was sie sich einlässt.
Nach der Geburt ihres Sohnes 2010 und kurzer Babypause stand für sie jedenfalls fest, dass sie etwas Neues ausprobieren wollte. So erklärt sich vielleicht, warum der auf anspruchsvolle Fernsehfilme geeichte Blondschopf jüngst in der Afrika-Schmonzette "Die Löwin" auftauchte oder auch mal in einer Romantic-Comedy spielt.
Silke Bodenbender macht das mit links, dabei schielt sie in eine ganz andere Richtung. Ihr imponieren Schauspieler, die Figuren ihren Stempel aufdrücken. So wie Edgar Selge als einarmiger Kommissar Tauber im "Polizeiruf 110" oder Nina Kunzendorf als extrovertierte Ermittlerin im Frankfurter "Tatort".
Mit "Vater Mutter Mörder" knüpft die gelernte Theaterschauspielerin genau da an. Nämlich an ihre großartigen Filme wie das Scientology-Drama "Bis nichts mehr bleibt" und an "Eine Frage des Vertrauens". Bodenbender spielt diesmal an der Seite von Heino Ferch eine Mutter, deren Sohn mehrere Menschen erschießt.
Düster geht es auch in dem Krimi "Das unsichtbare Mädchen" zu, den Arte im März ausstrahlt. Für Bodenbender war es das erste Mal, dass sie mit Dominik Graf ("Polizeiruf 110") zusammenarbeitete. Sie strahlt, als sie von der visuellen Intelligenz des Regisseurs erzählt und von dem Dreh, der an der deutsch-tschechischen Grenze stattfand. Jenseits von Afrika entstehen die besseren Filme.
Rainer Unruh
Vater Mutter Mörder
MO 13.2. ZDF 20.15
Silke Bodenbender wirkt jünger als auf dem Bildschirm. Beim Reden knetet sie manchmal verlegen die Finger, als müsse sie die Wörter aus sich herauspressen wie Zahnpasta aus der Tube. Sie verzichtet auf die üblichen Schauspielerfloskeln. Stattdessen erzählt die gebürtige Rheinländerin freimütig, dass sie oft auch nicht ganz genau weiß, auf was sie sich einlässt.
Nach der Geburt ihres Sohnes 2010 und kurzer Babypause stand für sie jedenfalls fest, dass sie etwas Neues ausprobieren wollte. So erklärt sich vielleicht, warum der auf anspruchsvolle Fernsehfilme geeichte Blondschopf jüngst in der Afrika-Schmonzette "Die Löwin" auftauchte oder auch mal in einer Romantic-Comedy spielt.
Silke Bodenbender macht das mit links, dabei schielt sie in eine ganz andere Richtung. Ihr imponieren Schauspieler, die Figuren ihren Stempel aufdrücken. So wie Edgar Selge als einarmiger Kommissar Tauber im "Polizeiruf 110" oder Nina Kunzendorf als extrovertierte Ermittlerin im Frankfurter "Tatort".
Mit "Vater Mutter Mörder" knüpft die gelernte Theaterschauspielerin genau da an. Nämlich an ihre großartigen Filme wie das Scientology-Drama "Bis nichts mehr bleibt" und an "Eine Frage des Vertrauens". Bodenbender spielt diesmal an der Seite von Heino Ferch eine Mutter, deren Sohn mehrere Menschen erschießt.
Düster geht es auch in dem Krimi "Das unsichtbare Mädchen" zu, den Arte im März ausstrahlt. Für Bodenbender war es das erste Mal, dass sie mit Dominik Graf ("Polizeiruf 110") zusammenarbeitete. Sie strahlt, als sie von der visuellen Intelligenz des Regisseurs erzählt und von dem Dreh, der an der deutsch-tschechischen Grenze stattfand. Jenseits von Afrika entstehen die besseren Filme.
Rainer Unruh
Vater Mutter Mörder
MO 13.2. ZDF 20.15