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Porträt: Minka Kelly

New Yorks First Lady

Minka Kelly ("The Roommate") wollte Playmate werden. Der Termin zur Brust-OP stand schon.

New Yorks First Lady

Minka Kelly wollte Playmate werden. Der Termin zur Brust-OP stand schon. Sie hat es sich anders überlegt, jetzt ist sie die schönste Frau der Welt und steht vor dem Durchbruch als Schauspielerin.

Angelina Jolie, Jessica Biel, Scarlett Johansson, Charlize Theron, Halle Berry, Kate Beckinsale, Minka Kelly. Minka Kelly? Als das US-Männermagazin "Esquire" im Oktober die 30-Jährige zu ihrer siebten Sexiest Woman Alive kürte, gab es viele verwirrte Gesichter - ganz besonders in Deutschland. Denn die beiden Dinge, die sie bekannt gemacht haben, sind bei uns nahezu unbemerkt geblieben.
Ihre brillante, mit Kritikerlob überschüttete Serie "Friday Night Lights" läuft hier nur im Pay-TV, weil das Kleinstadtdrama mit Footballthematik den Sendern ebenso zu amerikanisch ist wie der deutschen Boule­vardpresse ihre Beziehung zu Baseball-Star Derek Jeter. Und das, obwohl
Kelly durch ihre Verlobung mit dem Kapitän der legendären New York Yankees inoffi­ziell zur First Lady des Big Apple geworden ist. Hätte sie vor zehn Jahren eine andere Entscheidung getroffen, würde die Schöne heute allenfalls nackt im Spind von Jeters Teamkollegen hängen.

Damals fiel Kelly einem ehemaligen "Playboy"-Häschen in die Hände. Das Nacktmodell versprach der damals 19-Jährigen, sie zum Playmate of the Year zu machen, und verschaffte ihr einen Job als Telefonistin in einer Arztpraxis, damit sie genug Geld für die notwendige Brustvergrößerung zusammenbekommt. Es wäre irgendwie die Fortsetzung eines Familiengeschäfts gewesen: Minkas Mutter verdiente ihr Geld als Stripperin.

Bei ihr im tristen Albuquerque ist die Tochter aufgewachsen. Weitgehend ohne Vater Rick Dufay, der vier Jahre lang Gitarrist bei Aerosmith war, weshalb auch Bandchef Steven Tyler das eine oder andere Mal als ihr Babysitter fungierte.
Minka zieht die Notbremse

Irgendwann entdeckte Minka Kelly tief in sich genau das, was ihre Beraterin, das Ex-Bunny, niemals von ihr erwartet hätte: einen eigenen Willen. Kurz vor dem Termin zur Brust-OP zog sie die Notbremse. Ihre Managerin war deshalb sauer und sorgte dafür, dass der Nacktstar in spe den Job als Telefonistin verlor. Stattdessen wurde Kelly nun OP-Schwester. Statt Silikon mit sich herumzutragen, half sie vier Jahre lang dabei, es anderen Frauen zu implantieren. Sie assistierte bei Amputatio­nen, Kaiserschnitten und Gehirn-Operationen. Als Nebenbeschäftigung ging sie zu Castings. Und landete schließlich einen Treffer.

Heirat mit New Yorks Sportidol?

"Friday Night Lights", der ­Serienableger des Oscar-nominierten Kinofilms mit Billy Bob Thornton, wurde ab 2006 für sie wie für viele ihrer jungen Kollegen wie Taylor Kitsch ("X-Men Origins: Wolverine") zum Karriere­sprungbrett. Nach kleineren Rollen in "(500) Days of Summer" und "Meine erfundene Frau" spielt sie aktuell im Psychothriller The Roommate in der ersten Reihe.

Wer jetzt immer noch wie die "Bild"-Zeitung fragt: "Minka wer?", sollte spätestens ab Herbst eine Antwort bekommen. Dann ist Kelly im US-Fernsehen in exponierter Rolle zu sehen. In einer Neuauflage der 70er-Kultserie "Drei Engel für Charlie" jagt sie zusammen mit Rachael Taylor ("Transformers") und Seifenopern-Star Annie Ilonzeh Verbrecher. Die einzige Frage ist, unter welchem Namen sie dort auftritt: Seit Monaten spekuliert die US-Presse über eine Hochzeit von Kelly und Derek Jeter. Ein Ereignis, das für New York einen ähnlichen Stellenwert hat wie die von Prinz William und Kate Middleton für Großbritannien.

Rüdiger Meyer


Kinostart von The Roommate: 24.3.2011