"2 Broke Girls" IM TV
Dass Männer eine wie sie in die Falle locken wollen, ist logisch. "Ich bin schon oft am Flughafen in einen Nacktscanner gelotst worden", klagte Kat Dennings 2008. Mittlerweile wird die 26-Jährige mit mehr Respekt behandelt, denn sie ist ein Star. "2 Broke Girls" hat Dennings zum neuen Stern am Sitcom-Himmel gemacht - in den USA und auch bei uns, wo über 2 Millionen Zuschauer das Debüt der Serie sahen.

Ein bemerkenswerter Aufstieg für eine Schauspielerin, die bis vor kurzem kaum Rollen bekam - aufgrund ihres Aus­sehens: "Ich bin nicht der Typ Mädchen, den man in Filmen sieht", sagt sie in Anspielung auf ihre Frisuren und ihren Boykott der Magersucht. Wenn überhaupt, dann spielt sie Rebellen oder Sonderlinge in Komödien wie "Charlie Bartlett" und "Nick und Norah". Ihre prominenteste Rolle hatte Dennings in "Thor" als Assistentin von Natalie Portman, mit der sie eng befreundet ist.

Größter Förderer ist aber ein Mann: Michael Patrick King. Der Autor gab der damals 13-­­ Jährigen als frühreifes Society-Girl in "Sex and the City" ihren ersten kleinen Job. Und als er für "2 Broke Girls" eine Hauptdarstellerin suchte, erinnerte er sich sofort an dieses junge Ding, das mit frivol heiserer Stimme unkorrekte Dinge sagt.

"Ich fluche eine Menge", gibt Dennings zu, "aber auf non­nenhafte Art. Ich sage nichts Schmutziges." Geflucht hat sie vor allem, als ihr geplanter erster Karriere­schritt buchstäblich ins Wasser fiel. Die Kunsthoch­schule war ihr Ziel, und für die Bewerbung hatte sie sämtliche Arbeiten in der Wohnung ausgebreitet, als ein Wasserrohrbruch alles zerstörte. "Ich nahm es als Zeichen", erinnert sie sich an diesen Wendepunkt in ihrem Leben, an dem Kat Dennings aus ihr wurde.

Zur Welt kam sie als Kathe­rine Litwack, Tochter einer Dichterin und eines Biochemikers aus Bryn Mawr. Der Ort nahe Philadelphia ist offensichtlich ein gutes Plätzchen für attraktive Frauen: Die bekannteste Einwohnerin ist bis heute
Jayne Mansfield. Doch während die Sexbombe der Fünfziger­jahre sich über ihr Aussehen definierte, kämpft Kat Dennings eher dagegen an: "Ich hasse es, wenn Frauen sich für Männer aufbrezeln. Es ist viel kraftvoller, seine Sexualität nicht einzusetzen und mit anderen Dingen zu glänzen." Nehmt euch das zu Herzen, liebe Flughafenmit­arbeiter.

Rüdiger Meyer