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Kein "Außenseiter-Kurt"

Daniel Brühl. Ich und Kaminski

Ich und Kaminski, Daniel Brühl
"Ich & Kaminski" (2015) X Verleih

Die Romanverfilmung "Ich und Kaminski" (Kinostart: 17.9.2015) vereint Daniel Brühl nach zwölf Jahren mit seinem "Good Bye, Lenin!"-Regisseur Wolfgang Becker.

In der Buchvorlage von Daniel Kehlmann (>>> Interview) wanzt sich ein arroganter Journalist an den berühmten Maler Kaminski ran, und dass Regisseur Becker behauptet, dieser arschige Sebastian Zöllner habe weit mehr mit Brühl zu tun, als der zugeben würde, findet Brühl "eine Frechheit", augenzwinkernd natürlich. Gleichwohl habe er sofort große Empathie für diese Figur empfunden, die zutiefst rührend und tragisch zugleich sei: "Eigentlich nur 'ne Wurst, das mochte ich."

Bei dem in Barcelona geborenen und in Köln aufgewachsenen Schauspieler kommt immer wieder mal der Rheinländer durch, obwohl er schon lange in der Hauptstadt lebt. Gerade in Berlin sieht Brühl ständig Typen wie diesen Zöllner: "Hier begegnet man dauernd Menschen, die sich für größer halten, als sie eigentlich sind."
Bei Brühl besteht da keine Gefahr, selbst wenn die Filme, in denen er spielt, auch immer größer werden. So ist er für Marvel beim dritten "Captain America"-Film dabei, mit Dreharbeiten in Atlanta und Berlin.

Am US-Set habe er sich gefühlt "wie ein kleiner Junge auf der Kirmes", alles sei so viel größer, einfach "megalomanisch". Die berühmten Kollegen hätten ihn aber sehr gut behandelt, "nicht wie so einen Außenseiter-Kurt, mit dem keiner spielen will".

Stattdessen gab es Mobilnummerntausch mit Chris "Captain America" Evans und Essenseinladungen von Robert Downey Jr., der ihm zudem einen silbernen Schlüsselanhänger schenkte. Ein bisschen weit aus dem Fenster gelehnt habe er sich mit dem großspurigen Versprechen, die Stars als Touristenführer durch Berlin zu begleiten und in den eigenen spanischen Tapas-Laden Bar Raval im Kreuzberger Wrangelkiez einzuladen: "Das kann teuer werden." Für Marvel.