Am westlichen Rand Europas, wo ein Atlantiktief das andere jagt und der Regen nach Meerwasser schmeckt, liegt Galway. 75 000 Einwohner, 13 katholische Kirchen, zwei Universitäten und ein Privatdetektiv: Jack Taylor.
Der irische Krimiautor Ken Bruen erdachte den Ermittler, der in der westirischen Küstenstadt Verbrechen aufklärt, von denen die Polizei überfordert ist oder sogar ganz die Finger lässt. Denn Ken Bruens Irland ist kein Land der glücklichen Schafe und fröh-lichen Guinness-Zecher, sondern eines, in dem Korruption und Ungerechtigkeit blühen.
"Jack Taylor" im TV
Der irische Krimiautor Ken Bruen erdachte den Ermittler, der in der westirischen Küstenstadt Verbrechen aufklärt, von denen die Polizei überfordert ist oder sogar ganz die Finger lässt. Denn Ken Bruens Irland ist kein Land der glücklichen Schafe und fröh-lichen Guinness-Zecher, sondern eines, in dem Korruption und Ungerechtigkeit blühen.
"Jack Taylor" im TV
Irish Noir heißt das Genre, das die Grüne Insel in tiefem Schwarz zeichnet, einschließlich einer Prise schwarzen Humors.
Von "Game of Thrones" nach Galway
Sechs der Romane hat das ZDF als deutsch-irische Co-Produktion verfilmt - und dafür mit Iain Glen die perfekte Besetzung für den Titelhelden gefunden. "Jack Taylor ist meine Lieblingsfigur", sagt der Schauspieler, der es durch seine Rolle in der Serie "Game of Thrones" zu Weltruhm gebracht hat. "Er ist ein Einzelgänger, der seine inneren Dämonen im Suff zu ertränken versucht. Äußerlich ein kaputter Typ, aber im Kern empfindsam und in geradezu selbstzerstörerischem Maße moralisch."
Vor allem dieser Charakterzug kostet Jack ganz zu Beginn den Job bei der Polizei, sodass er gezwungen ist, sich fortan als Privatdetektiv über Wasser zu halten. Und sein erster Fall führt ihn gleich mitten hinein ins irische Herz der Finsternis: Auf sieben Tote bringt es Folge eins. Starker Tobak zum Wochenausklang. "Die Verbrechen in der Serie sind zum Teil ziemlich bizarr und verstörend. Das Schöne ist, dass all diese Düsternis durchbrochen wird durch den trockenen irischen Witz, der in den Romanen und unseren Verfilmungen immer wieder aufblitzt", sagt Iain Glen.
Nicht so witzig fanden viele Zuschauer in Irland, wo die Reihe bereits gelaufen ist, dass die Hauptfigur von einem gebürtigen Schotten gespielt wird. Trotz Dialekt-Coach klang Glens Galway-Irisch in den Ohren vieler "native speakers" unglaubwürdig. Und dass einige Szenen nicht am Originalschauplatz, sondern in den Bremer Kap-Hoorn-Studios entstanden, kränkte manche in ihrem irischen Nationalstolz.
Den deutschen Zuschauer dürften derlei Einwände kaum tangieren. Eher schon, dass die Logik stellenweise etwas schütter wirkt. Und dass ein saufender und einzelgängerischer Exbulle als Privatdetektiv vielleicht nicht gerade das Originellste ist, was an Ermittlern so rumläuft. Aufgefangen werden solche Schwächen durch das unwiderstehliche Charisma, das Iain Glen seinem dauerbenebelten Schnüffler verleiht. In diesem Sinne: sláinte!
Christian Holst
>>> "Jack Taylor - Der Ex-Bulle" im TV
Jack Taylor: Der Ex-Bulle
SO, 27.10., ZDF, 22:00 Uhr
Von "Game of Thrones" nach Galway
Sechs der Romane hat das ZDF als deutsch-irische Co-Produktion verfilmt - und dafür mit Iain Glen die perfekte Besetzung für den Titelhelden gefunden. "Jack Taylor ist meine Lieblingsfigur", sagt der Schauspieler, der es durch seine Rolle in der Serie "Game of Thrones" zu Weltruhm gebracht hat. "Er ist ein Einzelgänger, der seine inneren Dämonen im Suff zu ertränken versucht. Äußerlich ein kaputter Typ, aber im Kern empfindsam und in geradezu selbstzerstörerischem Maße moralisch."
Vor allem dieser Charakterzug kostet Jack ganz zu Beginn den Job bei der Polizei, sodass er gezwungen ist, sich fortan als Privatdetektiv über Wasser zu halten. Und sein erster Fall führt ihn gleich mitten hinein ins irische Herz der Finsternis: Auf sieben Tote bringt es Folge eins. Starker Tobak zum Wochenausklang. "Die Verbrechen in der Serie sind zum Teil ziemlich bizarr und verstörend. Das Schöne ist, dass all diese Düsternis durchbrochen wird durch den trockenen irischen Witz, der in den Romanen und unseren Verfilmungen immer wieder aufblitzt", sagt Iain Glen.
Nicht so witzig fanden viele Zuschauer in Irland, wo die Reihe bereits gelaufen ist, dass die Hauptfigur von einem gebürtigen Schotten gespielt wird. Trotz Dialekt-Coach klang Glens Galway-Irisch in den Ohren vieler "native speakers" unglaubwürdig. Und dass einige Szenen nicht am Originalschauplatz, sondern in den Bremer Kap-Hoorn-Studios entstanden, kränkte manche in ihrem irischen Nationalstolz.
Den deutschen Zuschauer dürften derlei Einwände kaum tangieren. Eher schon, dass die Logik stellenweise etwas schütter wirkt. Und dass ein saufender und einzelgängerischer Exbulle als Privatdetektiv vielleicht nicht gerade das Originellste ist, was an Ermittlern so rumläuft. Aufgefangen werden solche Schwächen durch das unwiderstehliche Charisma, das Iain Glen seinem dauerbenebelten Schnüffler verleiht. In diesem Sinne: sláinte!
Christian Holst
>>> "Jack Taylor - Der Ex-Bulle" im TV
Jack Taylor: Der Ex-Bulle
SO, 27.10., ZDF, 22:00 Uhr