"Die sollen ihr eigenes Ding machen"
Die Castingshow "X Factor" geht in die dritte Staffel (SA, 25.8.). Ein Interview Neu-Juror H.P. Baxxter.
Wer hat diese ganz besondere Ausstrahlung? Herausfinden werden das zusammen mit Sarah Connor diesmal Sandra Nasic (Guano Apes), Musikproduzent Moses Pelham und H. P. Baxxter, der als Frontmann von Scooter seit 1993 Charterfolge feiert. Im Interview erzählt Baxxter, bürgerlich Hans Peter Geerdes, von der Show und dem Musikmachen in der Provinz.
TV SPIELFILM: Was kann man bei einer Castingshow wie X Factor realistisch lernen?
H. P. Baxxter: Also, ich lerne ja auch immer noch dazu. Weil man auch mal wieder mit Musik konfrontiert wird, mit der man sich im Alltag nicht beschäftigt. Es für mich interessant, mal wieder mit jungen Leuten zusammen zu arbeiten und zu sehen, mit welcher Leidenschaft die dabei sind. Wie wichtig Musik in deren Leben ist. Mit welcher Ernsthaftigkeit die das betreiben.
Und was können die Kandidaten lernen?
Für die Kandidaten ist es eine Chance eine größere Öffentlichkeit zu bekommen. Man bekommt man mit, wie das Business funktioniert, wie Fernsehen funktioniert. Eine gute Erfahrung ist es auf jeden Fall.
Wie hat Ihnen die Arbeit als Juror bisher gefallen?
Gut. Es geht wirklich nicht darum, jemanden bloßzustellen. Das gar nicht. Letztlich haben die Juroren das letzte Wort. Wenn einem einmal einer gar nicht gefällt, kommt der auch nicht weiter. Es gibt keine vorgeschriebenen Texte. Man sagt was man will, man macht auf was man will.
Sie sind als Jugendlicher mit rotem Lippenstift in die Schule gegangen. Sie haben alles getan, um aufzufallen, um anders zu sein. In einer Casting Show werden bestehende Muster möglichst gut nachgeahmt und ausgefüllt. Ist das nicht ein Widerspruch?
Ja, stimmt schon ein bisschen. Es werden ja hauptsächlich Cover Versionen gesungen. Es wird den Kandidaten auch geraten etwas zu singen, das die Leute kennen. Allerdings sollen die möglichst ihr eigenes Ding daraus machen. Es liegt aber auch häufig an den Kandidaten selbst. Weil sie oft fixe Vorbilder haben. Die eifern oft von sich aus jemandem nach.
Aber es sind auch Kandidaten dabei, die wirklich sehr außergewöhnlich waren, vor allem einer, Lavigne, mit einer sehr außergewöhnlichen Stimme. Ob der weiterkommt, werdet ihr dann ja sehen. der fällt so völlig aus jedem Raster. Eigentlich wird bei X Faktor ja auch genau danach gesucht, nach diesem Besonderen.
Was wollen Sie den Kandidaten mitgeben?
Ich will ihn vermitteln, ihre Chancen realistisch zu sehen. Am Ende gewinnt nur einer. Die Erfahrungen, die sie sammeln sind aber an sich schon wertvoll. Auch wenn man nur 2 oder 3 Runden weiterkommt ist man schon irgendwie ein Gewinner. Die sollen es ernst nehmen, aber nicht so, dass sie denken sich aus dem Fenster stürzen zu müssen, wenn sie nicht gewonnen haben.
Die sollen ein gutes Gefühl bei der Sache haben.
Wovor würden Sie die Kandidaten warnen?
Es gibt sehr viele Leute, die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Man muss dabei aber immer sich selbst treu bleiben, besonders, wenn ein verlockendes Angebot kommt. Am Anfang meiner Karriere sollte ich mal ins Fernsehen kommen, was ich gerne wollte, aber mit einem Song, den ich grässlich fand. Und das habe ich nicht gemacht. Das ist wichtig. Dass man nicht nur noch die Gier nach Erfolg und Berühmtheit sieht, sondern bei sich bleibt.
Sie kommen aus einer Kleinstadt, Leer, Ostfriesland. Ist es leichter dort Musik zu machen? Man kommt leichter an Übungsräume.
Das stimmt, aber das Problem ist, Leute zu finden, die es auch ernst meinen mit der Musik. Die meisten enden als Tanzmusiker und spielen dann ihr Leben lang Abba nach. Selbst talentierte Leute. Ich hatte damals eine Rockband. Auch die habe ich sehr ernsthaft betrieben. Die anderen waren dann mal im Kino oder beim Fußball und ich stand allein im Übungsraum. Ich war davon so genervt, dass ich in die Großstadt gegangen bin, weil man dort leichter Gleichgesinnte finden kann.
Die Wahrnehmung Ihrer Person hat sich über die Jahre sehr gewandelt. Früher wurden Sie als schlimmer Mainstream geächtet, heute werden Sie auch von Indiemusikern respektiert.
Eigentlich war ich immer dem Underground zugetan. Auch als wir in den 90ern mit Scooter in den Charts waren und dafür gedisst wurden. Ich war auf den ganzen Underground-Raves, mochte aber in diesem Rahmen auch immer die populäreren Titel. Die mit Wiedererkennungswert. Ich habe mich nicht großartig geändert. Ich bin immer durch Clubs gezogen, nicht durch Großraumdiscos. Aber stimmt schon - seit einigen Jahren werde ich ein bisschen ernster genommen, es werden auch mal andere Fragen gestellt, es wird nicht nur draufgehauen.
Frank Aures
TV SPIELFILM: Was kann man bei einer Castingshow wie X Factor realistisch lernen?
H. P. Baxxter: Also, ich lerne ja auch immer noch dazu. Weil man auch mal wieder mit Musik konfrontiert wird, mit der man sich im Alltag nicht beschäftigt. Es für mich interessant, mal wieder mit jungen Leuten zusammen zu arbeiten und zu sehen, mit welcher Leidenschaft die dabei sind. Wie wichtig Musik in deren Leben ist. Mit welcher Ernsthaftigkeit die das betreiben.
Und was können die Kandidaten lernen?
Für die Kandidaten ist es eine Chance eine größere Öffentlichkeit zu bekommen. Man bekommt man mit, wie das Business funktioniert, wie Fernsehen funktioniert. Eine gute Erfahrung ist es auf jeden Fall.
Wie hat Ihnen die Arbeit als Juror bisher gefallen?
Gut. Es geht wirklich nicht darum, jemanden bloßzustellen. Das gar nicht. Letztlich haben die Juroren das letzte Wort. Wenn einem einmal einer gar nicht gefällt, kommt der auch nicht weiter. Es gibt keine vorgeschriebenen Texte. Man sagt was man will, man macht auf was man will.
Sie sind als Jugendlicher mit rotem Lippenstift in die Schule gegangen. Sie haben alles getan, um aufzufallen, um anders zu sein. In einer Casting Show werden bestehende Muster möglichst gut nachgeahmt und ausgefüllt. Ist das nicht ein Widerspruch?
Ja, stimmt schon ein bisschen. Es werden ja hauptsächlich Cover Versionen gesungen. Es wird den Kandidaten auch geraten etwas zu singen, das die Leute kennen. Allerdings sollen die möglichst ihr eigenes Ding daraus machen. Es liegt aber auch häufig an den Kandidaten selbst. Weil sie oft fixe Vorbilder haben. Die eifern oft von sich aus jemandem nach.
Aber es sind auch Kandidaten dabei, die wirklich sehr außergewöhnlich waren, vor allem einer, Lavigne, mit einer sehr außergewöhnlichen Stimme. Ob der weiterkommt, werdet ihr dann ja sehen. der fällt so völlig aus jedem Raster. Eigentlich wird bei X Faktor ja auch genau danach gesucht, nach diesem Besonderen.
Was wollen Sie den Kandidaten mitgeben?
Ich will ihn vermitteln, ihre Chancen realistisch zu sehen. Am Ende gewinnt nur einer. Die Erfahrungen, die sie sammeln sind aber an sich schon wertvoll. Auch wenn man nur 2 oder 3 Runden weiterkommt ist man schon irgendwie ein Gewinner. Die sollen es ernst nehmen, aber nicht so, dass sie denken sich aus dem Fenster stürzen zu müssen, wenn sie nicht gewonnen haben.
Die sollen ein gutes Gefühl bei der Sache haben.
Wovor würden Sie die Kandidaten warnen?
Es gibt sehr viele Leute, die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Man muss dabei aber immer sich selbst treu bleiben, besonders, wenn ein verlockendes Angebot kommt. Am Anfang meiner Karriere sollte ich mal ins Fernsehen kommen, was ich gerne wollte, aber mit einem Song, den ich grässlich fand. Und das habe ich nicht gemacht. Das ist wichtig. Dass man nicht nur noch die Gier nach Erfolg und Berühmtheit sieht, sondern bei sich bleibt.
Sie kommen aus einer Kleinstadt, Leer, Ostfriesland. Ist es leichter dort Musik zu machen? Man kommt leichter an Übungsräume.
Das stimmt, aber das Problem ist, Leute zu finden, die es auch ernst meinen mit der Musik. Die meisten enden als Tanzmusiker und spielen dann ihr Leben lang Abba nach. Selbst talentierte Leute. Ich hatte damals eine Rockband. Auch die habe ich sehr ernsthaft betrieben. Die anderen waren dann mal im Kino oder beim Fußball und ich stand allein im Übungsraum. Ich war davon so genervt, dass ich in die Großstadt gegangen bin, weil man dort leichter Gleichgesinnte finden kann.
Die Wahrnehmung Ihrer Person hat sich über die Jahre sehr gewandelt. Früher wurden Sie als schlimmer Mainstream geächtet, heute werden Sie auch von Indiemusikern respektiert.
Eigentlich war ich immer dem Underground zugetan. Auch als wir in den 90ern mit Scooter in den Charts waren und dafür gedisst wurden. Ich war auf den ganzen Underground-Raves, mochte aber in diesem Rahmen auch immer die populäreren Titel. Die mit Wiedererkennungswert. Ich habe mich nicht großartig geändert. Ich bin immer durch Clubs gezogen, nicht durch Großraumdiscos. Aber stimmt schon - seit einigen Jahren werde ich ein bisschen ernster genommen, es werden auch mal andere Fragen gestellt, es wird nicht nur draufgehauen.
Frank Aures
X Factor
25.8., 20:15 Uhr, RTL
26.8. 20:15 Uhr, VOX
25.8., 20:15 Uhr, RTL
26.8. 20:15 Uhr, VOX