Das Leben ist zu kurz, um Nein zu sagen", findet Schauspielerin Wolke Hegenbarth (30) und stellt sich Herausforderungen, bei denen andere sofort abwinken würden. So hat sie 2006 für "Let's Dance" Tanzen gelernt und ist zwei Jahre später bei Stefan Raabs "TV Total Turmspringen" mit ihrem Kollegen Steffen Groth im Synchronwettbewerb angetreten.
"Ich bin kein leichtsinniger Mensch, aber ich bin neugierig auf Dinge, die ich noch nicht kenne. Mit einem Abenteuer kann man mich immer locken."

Das dachte sich wohl auch Dokumentarfilmer Florian Guthknecht, als er bei Wolke Hegenbarth anfragte, ob sie Lust habe, für eine Doku mit Haien zu tauchen. "Ich habe nicht eine Sekunde gezögert, dabei konnte ich damals noch gar nicht tauchen."

Der Tauchkurs und die dreiwöchigen Dreharbeiten fanden in Hegenbarths Wahlheimat Südafrika statt. Dort sind Haie ein Thema, zu dem fast jeder gruselige Geschichten zu erzählen weiß - dabei werden jährlich mehr Menschen von herabfallenden Kokosnüssen getötet als etwa von Haien.

Dennoch macht der Mensch gnadenlos Jagd auf Haie, schlachtet aus rein kommerziellen Zwecken pro Jahr geschätzte 100 Millionen Tiere ab, das sind ca. drei pro Sekunde. Die Folge: Die Bestände haben sich um nahezu 95 Prozent reduziert. Der König der Meere, der die Ozeane seit 400 Millionen Jahren beherrscht, ist akut vom Aussterben bedroht.

Wie ihr Kollege Hannes Jaenicke in seiner preisgekrönten Reihe "Hannes
Jaenicke im Einsatz für..." will auch Hegenbarth das Killerimage der Haie korrigieren. "Nur wenn wir die Angst vor ihnen verlieren, werden wir uns für ihren Schutz einsetzen. Haie sind keine Menschenfresser. Wenn wir in ihren Lebensraum eindringen, müssen wir uns nur nach ihren Regeln verhalten."

Sie nimmt den Zuschauer mit auf eine spannende Reise, bei der sie auf die unterschiedlichsten Arten trifft. Vom niedlichen Katzenhai, den man mit der Hand fangen kann, über den meterlangen Tigerhai bis zum größten Fisch der Welt: dem Walhai. Von dieser Begegnung schwärmt sie noch heute: "Ich habe mich gefühlt wie bei ‚Free Willy‘. Klingt kitschig, aber das war ein Erlebnis puren Glücks."
Susanne Sturm