Es gibt viele Gründe für einen Director's Cut: eine überhastet geschnittene Kinofassung, Streit mit den Studios oder kommerzielle Interessen. Dass jemand so etwas aus Scham tut, ist eher selten. Doch genau das ist der Grund, warum Francis Ford Coppola 2005 einen Director's Cut seines Jugendklassikers "Die Outsider" erstellte.
"Meine Enkelin Gia las in der Schule die Buchvorlage und wollte den Film sehen - und es war mir peinlich, weil so viel aus dem Buch fehlte. Also schnitt ich eine komplettere Version zusammen, um sie ihrer Klasse zu zeigen", erinnert sich der Regisseur in der DVD-Einleitung an die Beweggründe für die neue Fassung. Mit 23 Minuten mehr Länge, vielen zusätzlichen (und einigen gestrichenen) Szenen sowie einem neuen Soundtrack entstand die Version, die Coppola eigentlich schon 1982 in die Kinos bringen wollte, aber "einer unserer Produzenten fand den Film zu lang und nicht emotional genug."
"Meine Enkelin Gia las in der Schule die Buchvorlage und wollte den Film sehen - und es war mir peinlich, weil so viel aus dem Buch fehlte. Also schnitt ich eine komplettere Version zusammen, um sie ihrer Klasse zu zeigen", erinnert sich der Regisseur in der DVD-Einleitung an die Beweggründe für die neue Fassung. Mit 23 Minuten mehr Länge, vielen zusätzlichen (und einigen gestrichenen) Szenen sowie einem neuen Soundtrack entstand die Version, die Coppola eigentlich schon 1982 in die Kinos bringen wollte, aber "einer unserer Produzenten fand den Film zu lang und nicht emotional genug."
Testpublikum entscheidet
Solche wahrhaft einschneidenden Urteile stammen meist aus Testvorführungen, die schon die Visionen so mancher Filmemacher zerstörten. Bestes Beispiel dafür: "Blade Runner", dem nach negativen Reaktionen des bestellten Publikums ein erklärender Voice- Over-Kommentar und ein Happy Ending aufgepfropft wurde. Nicht das einzige Mal, das Ridley Scott gezwungen war, nachträglich Hand an einen Film anzulegen (siehe Kasten rechts).
Doch nicht alle Director's Cuts sind automatisch eine Verbesserung. Viele entstehen einfach nur, damit die Filmstudios den Fans eine zusätzliche DVD verkaufen können, und nicht wenige stoßen sogar auf absolute Ablehnung.
Das mussten zuletzt Steven Spielberg und George Lucas erfahren, als sie einige ihrer beliebtesten Filme politisch korrekter machen wollten. Erst ließ Lucas seinen "Star Wars"-Helden Han Solo einen Kopfgeldjäger in Notwehr erschießen, dann tauschte Spielberg in "E. T." digital Gewehre gegen Funkgeräte ein. Der Aufschrei der Entrüstung zeigte Wirkung: Wenn die Blu-ray von "E. T." im Oktober erscheint, wird es wieder die ursprüngliche Fassung sein. "Ich habe gemerkt, dass ich den Menschen, die ,E.T.‘ lieben, ihre Erinnerungen an den Film gestohlen habe", erklärte Spielberg im vergangenen Herbst seinen Sinneswandel. "Und das habe ich sehr bedauert." Eine Erkenntnis, die dem Kollege Lucas noch nicht zuteil wurde: In der aktuellen "Star Wars"-Version darf Han Solo weiterhin nicht zuerst ziehen.
Um sich solchen nervigen Diskussionen gar nicht erst auszusetzen, hat sich Francis Ford Coppola für seinen letzten Film "Twixt" etwas ganz Originelles ausgedacht: Er wollte jedem Publikum je nach Stimmung live eine individuelle Version präsentieren. Denn wenn es erst gar keinen Director's Cut gibt, kann ihn dir auch keiner verpfuschen.
Solche wahrhaft einschneidenden Urteile stammen meist aus Testvorführungen, die schon die Visionen so mancher Filmemacher zerstörten. Bestes Beispiel dafür: "Blade Runner", dem nach negativen Reaktionen des bestellten Publikums ein erklärender Voice- Over-Kommentar und ein Happy Ending aufgepfropft wurde. Nicht das einzige Mal, das Ridley Scott gezwungen war, nachträglich Hand an einen Film anzulegen (siehe Kasten rechts).
Doch nicht alle Director's Cuts sind automatisch eine Verbesserung. Viele entstehen einfach nur, damit die Filmstudios den Fans eine zusätzliche DVD verkaufen können, und nicht wenige stoßen sogar auf absolute Ablehnung.
Das mussten zuletzt Steven Spielberg und George Lucas erfahren, als sie einige ihrer beliebtesten Filme politisch korrekter machen wollten. Erst ließ Lucas seinen "Star Wars"-Helden Han Solo einen Kopfgeldjäger in Notwehr erschießen, dann tauschte Spielberg in "E. T." digital Gewehre gegen Funkgeräte ein. Der Aufschrei der Entrüstung zeigte Wirkung: Wenn die Blu-ray von "E. T." im Oktober erscheint, wird es wieder die ursprüngliche Fassung sein. "Ich habe gemerkt, dass ich den Menschen, die ,E.T.‘ lieben, ihre Erinnerungen an den Film gestohlen habe", erklärte Spielberg im vergangenen Herbst seinen Sinneswandel. "Und das habe ich sehr bedauert." Eine Erkenntnis, die dem Kollege Lucas noch nicht zuteil wurde: In der aktuellen "Star Wars"-Version darf Han Solo weiterhin nicht zuerst ziehen.
Um sich solchen nervigen Diskussionen gar nicht erst auszusetzen, hat sich Francis Ford Coppola für seinen letzten Film "Twixt" etwas ganz Originelles ausgedacht: Er wollte jedem Publikum je nach Stimmung live eine individuelle Version präsentieren. Denn wenn es erst gar keinen Director's Cut gibt, kann ihn dir auch keiner verpfuschen.
Die Outsider - The Complete Novel
SO, 12.8., Arte, 20.15 Uhr
SO, 12.8., Arte, 20.15 Uhr