"Diese Typen gab es wirklich"

In der absurden Militärsatire "Männer, die auf Ziegen starren" (ab 4.3. im Kino) spielt George Clooney einen Mann, der durch Blicke Ziegen töten kann. Basierend auf einer wahren Geschichte...

Sie spielen einen Mann, der Ziegen töten kann, indem er sie anstarrt. Das ist natürlich Unsinn, oder?

GEORGE CLOONEY Im Gegenteil, wie es im Film heißt: Die absurdesten Aspekte sind wahr. Es gab diese Typen wirklich, wir haben sie interviewt. Sie haben 20 Ziegen in einen Raum gepfercht, und einer von ihnen hat eine bestimmte Ziege angestarrt und dabei daran gedacht, dass die Ziege stirbt. Und das tat sie.

Was gab's noch Lustiges?

GEORGE CLOONEY Ich weiß gar nicht, ob man das wirklich lustig finden soll, aber es gab Typen, die versucht haben, durch Mauern zu laufen - wir haben das auf Film. Ihr Anführer erklärte ihnen, dass wir alle aus Atomen und Molekülen bestünden und man diese auseinandernehmen und wieder zusammensetzen könne. Und diese Jungs haben ihm das geglaubt.

Wie ist es mit Ihren eigenen psychischen Kräften?

GEORGE CLOONEY Ich habe den schlechtesten sechsten Sinn in meinem gesamten Freundeskreis. Meist laufe ich wie in einer Art Nebel herum - was ich angenehmer finde, als wirklich übersinnliche Fähigkeiten zu haben und Ziegen anzustarren.

"Three Kings", 1999: George Clooney (l.) mit seinen Co-Stars Mark Wahlberg (M.) und Ice Cube

Wofür stehen die Ziegen?

GEORGE CLOONEY Sie sind eine Metapher dafür, was wir mit den Leuten in Guantanamo Bay gemacht haben. Bei dem Versuch, auf friedvollem Weg einen Krieg zu vermeiden, hat man ganz neue Wege entwickelt, Menschen zu foltern.

Machen Sie Filme wie diesen, um zu mahnen?


GEORGE CLOONEY Predigen hilft bei der Thematik nicht, deshalb funktionieren die meisten ernsthaften Filme über den Irakkrieg nicht. Komödien sind der beste Weg, dieses Thema anzugehen, deshalb hat auch "Three Kings" funktioniert.

Alter Clooney-Freund: Grant Heslov

Sie kennen Regisseur Grant Heslov schon lange?

GEORGE CLOONEY Ja, wir waren vor vielen Jahren in derselben Schauspielklasse. Ich war 21, er 19. Er hat mir damals 100 Dollar für Porträtfotos geliehen, die ich übrigens heute noch benutze! (lacht)

Scott Orlin

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