War da immer nur ein Täter? Hat die Entführte im Wiener Kellerverlies eine Tochter zur Welt gebracht? Bizarre Verschwörungstheorien kursieren um einen der spektakulärsten Kriminalfälle. Jetzt kommt der Leidensweg der Natascha Kampusch, die im August 2006 nach achteinhalb Jahren Gefangenschaft ihrem Peiniger Wolfgang Priklopil entfliehen konnte, ins Kino. Ob 3096 Tage den wilden Spekulationen ein Ende setzen wird, darf bezweifelt werden.
Tatsächlich bleibt die Causa Kampusch in vieler Hinsicht rätselhaft und könnte sogar wieder vor Gericht landen. Es geht um Versagen und Vertuschen, Vorwürfe gegen Polizei und Politik, was die österreichischen Behörden 2012 dazu veranlasste, den Fall neu aufzurollen. Seitdem sitzen unter anderem Spezialisten des FBI und des BKA über angeblich 270 000 Aktenseiten. Ein erstes Zwischenergebnis bescheinigte den österreichischen Ermittlern bereits "unprofessionelles Vorgehen". Der Schlussbericht der brisanten "Cold Case Investigation", ursprünglich für den 25. Februar angekündigt, verzögert sich. Der Grund dafür sind immer neue Dokumente, die diversen Zeitungsredaktionen, aber auch den Ermittlern zugespielt werden.
Jetzt ermittelt das FBI
Noch bevor die US-Agenten eingeschaltet wurden, setzte sich Natascha Kampusch in einem
Interview im Frühjahr 2012 gegen die Schwangerschaftsgerüchte und eine viel diskutierte "Mehr-Täter-Theorie" zur Wehr. Vorhaltungen, sie spare in ihrer Geschichte vieles aus, begegnete sie mit dem Verweis auf ihre Privatsphäre.
Tatsächlich bleibt die Causa Kampusch in vieler Hinsicht rätselhaft und könnte sogar wieder vor Gericht landen. Es geht um Versagen und Vertuschen, Vorwürfe gegen Polizei und Politik, was die österreichischen Behörden 2012 dazu veranlasste, den Fall neu aufzurollen. Seitdem sitzen unter anderem Spezialisten des FBI und des BKA über angeblich 270 000 Aktenseiten. Ein erstes Zwischenergebnis bescheinigte den österreichischen Ermittlern bereits "unprofessionelles Vorgehen". Der Schlussbericht der brisanten "Cold Case Investigation", ursprünglich für den 25. Februar angekündigt, verzögert sich. Der Grund dafür sind immer neue Dokumente, die diversen Zeitungsredaktionen, aber auch den Ermittlern zugespielt werden.
Jetzt ermittelt das FBI
Noch bevor die US-Agenten eingeschaltet wurden, setzte sich Natascha Kampusch in einem
Interview im Frühjahr 2012 gegen die Schwangerschaftsgerüchte und eine viel diskutierte "Mehr-Täter-Theorie" zur Wehr. Vorhaltungen, sie spare in ihrer Geschichte vieles aus, begegnete sie mit dem Verweis auf ihre Privatsphäre.
Bereits in einem TV-Interview von 2007 - in der Doku Der Fall Kampusch, am 27.2. auf 3sat - verweigerte sich die heute 24-Jährige einer Öffentlichkeit, die nach Details lechzt. Genau genommen geht es wohl um eines: Ohne eine Antwort auf die Frage, ob sie auch sexuell missbraucht wurde, scheint für viele der Fall noch nicht abgeschlossen. Doch "diese Arena ist nicht eröffnet", so Kampusch in der ORF-Sendung. "Die Leute sollen sich ein Happy End zusammenzimmern".
Die Vorlage für den noch von Bernd Eichinger initiierten Kinofilm "3096 Tage" (Start 28.2.) ist das gleichnamige Buch, in dem sich Natascha Kampusch vier Jahre nach der Selbstbefreiung ihre Leiden von der Seele schrieb. "Jetzt kann ich mich dem schwersten Kapitel der Aufarbeitung widmen: selbst mit dem Vergangenen abzuschließen und nach vorne zu sehen", sagte sie damals.
Daraus wird erst einmal nichts. Selbst wenn die FBI-Ermittlungen ergebnislos verlaufen sollten, der Film hat die Diskussion um den undurchsichtigen Fall neu entfacht.
Heiko Schulze
Der Fall Kampusch
MI 27.2. 3sat 20.15 Uhr
Die Vorlage für den noch von Bernd Eichinger initiierten Kinofilm "3096 Tage" (Start 28.2.) ist das gleichnamige Buch, in dem sich Natascha Kampusch vier Jahre nach der Selbstbefreiung ihre Leiden von der Seele schrieb. "Jetzt kann ich mich dem schwersten Kapitel der Aufarbeitung widmen: selbst mit dem Vergangenen abzuschließen und nach vorne zu sehen", sagte sie damals.
Daraus wird erst einmal nichts. Selbst wenn die FBI-Ermittlungen ergebnislos verlaufen sollten, der Film hat die Diskussion um den undurchsichtigen Fall neu entfacht.
Heiko Schulze
Der Fall Kampusch
MI 27.2. 3sat 20.15 Uhr