Er zählte zu den Genies des 20. Jahrhunderts, schuf technologische Grundlagen, die bis heute Gültigkeit besitzen, und rettete wohl Tausenden das Leben. Dass Alan Turing, der im Zweiten Weltkrieg maßgeblich an der Entschlüsselung des Nachrichtenverkehrs der deutschen Wehrmacht mitwirkte, zeitlebens weder Anerkennung noch Danksagungen erfuhr, erzählt die Doku Wie ein Mathegenie Hitler knackte am 6. Juni auf Arte.
Tatsächlich nahm das Leben des Forschers trotz seiner herausragenden Leistungen einen tragischen Verlauf: Als Homosexueller wurde Turing in seiner Heimat Großbritannien verfolgt und starb 1954 mit nur 42 Jahren unter bis heute ungeklärten Umständen.
Lange Zeit verkannt, erfährt der Wissenschaftler heute auf vielerlei Weise eine Art Wiedergutmachung - in Romanen, Theaterstücken und sogar Popsongs. Erst am 24. Dezember 2013 begnadigte Königin Elisabeth II. mit einem "Royal Pardon" den einstigen Kriegshelden posthum - eine späte Rehabilitation für das erlittene Unheil.
Tatsächlich nahm das Leben des Forschers trotz seiner herausragenden Leistungen einen tragischen Verlauf: Als Homosexueller wurde Turing in seiner Heimat Großbritannien verfolgt und starb 1954 mit nur 42 Jahren unter bis heute ungeklärten Umständen.
Lange Zeit verkannt, erfährt der Wissenschaftler heute auf vielerlei Weise eine Art Wiedergutmachung - in Romanen, Theaterstücken und sogar Popsongs. Erst am 24. Dezember 2013 begnadigte Königin Elisabeth II. mit einem "Royal Pardon" den einstigen Kriegshelden posthum - eine späte Rehabilitation für das erlittene Unheil.
The Imitation Game lautet der Titel eines gerade gedrehten Biopics mit Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle (Kinostart noch unklar), und anlässlich der traditionellen Sommerkonzerte in London wird demnächst ein 40-minütiges Orchesterstück uraufgeführt, das dem Leben und Werk Turings gewidmet ist: A Man from the Future von den Pet Shop Boys ist am 23. Juli in der Londoner Royal Albert Hall ein mit Spannung erwarteter Höhepunkt der Proms.
Nach dem Krieg begründete Turing seinen Ruf als interdisziplinäres Wissenschaftsgenie mit provozierenden Thesen zur künstlichen Intelligenz. Er traf Albert Einstein, entwickelte bereits 1945 ein Konzept zum Bau eines speicherprogrammierten Computers sowie frühe EDV-Programme. Als 15 Jahre später eine kleinere Version seines "Electronic Calculator" in Betrieb genommen wurde, war Turings Mitarbeit daran in Vergessenheit geraten.
"Schon um 1950 war Alan Turing eine Unperson", so Biograf Andrew Hodges, "der Trotzki der Computer-Revolution." Höchste Zeit, an diesen Mann zu erinnern - auch bei uns.
Heiko Schulze
Wie ein Mathegenie Hitler knackte. Der Fall Alan Turing
FR, 6.6., Arte, 21:05 Uhr
Nach dem Krieg begründete Turing seinen Ruf als interdisziplinäres Wissenschaftsgenie mit provozierenden Thesen zur künstlichen Intelligenz. Er traf Albert Einstein, entwickelte bereits 1945 ein Konzept zum Bau eines speicherprogrammierten Computers sowie frühe EDV-Programme. Als 15 Jahre später eine kleinere Version seines "Electronic Calculator" in Betrieb genommen wurde, war Turings Mitarbeit daran in Vergessenheit geraten.
"Schon um 1950 war Alan Turing eine Unperson", so Biograf Andrew Hodges, "der Trotzki der Computer-Revolution." Höchste Zeit, an diesen Mann zu erinnern - auch bei uns.
Heiko Schulze
Wie ein Mathegenie Hitler knackte. Der Fall Alan Turing
FR, 6.6., Arte, 21:05 Uhr
Die Turing-Maschinen
Eine von Alan Turing mitentwickelte Walzen-Dechiffriermaschine, die Turing-Welchman-Bombe, hatte entscheidenden Anteil daran, den Code der deutschen Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken, mit dem im Zweiten Weltkrieg die deutsche U-Boot-Flotte ihre Attacken gegen die Allierten koordinierte. Bereits 1936 hatte der Logiker mit der Turing-Maschine - einem programmgesteuerten Lese- und Schreibkopf, der sich auf dem Speicherband bewegen und die Zeichen verändern kann - einen Vorläufer des Computers eingeführt. Mit der Definition des Begriffs Algorithmus schuf er Möglichkeiten, Probleme daraufhin zu überprüfen, ob sie lösbar sind.