Der "Stromberg"-Trottel und "Tatortreiniger" Bjarne Mädel spielt den zweifelnden Vater eines behinderten ungeborenen Kindes ("24 Wochen"). Der ehemalige "Wochenshow"-Comedystar Bastian Pastewka gibt einen Biedermann, der auf die schiefe Bahn gerät ("Morgen hör ich auf"). Und "Danny Lowinski" Annette Frier geht als "Truckerin" durchs Action-Feuer oder spielt die werdende Mutter eines behinderten Kindes ("Nur eine handvoll Leben").
Drei Stichproben aus den letzten zwei Jahren, die eine deutliche Sprache sprechen: Immer mehr etablierte Komiker (Frier, Pastewka) oder mit komischen Rollen bekannt gewordene Schauspieler (Mädel) versuchen sich an ernsten Stoffen. Warum auch nicht, Schauspieler lassen sich nun mal nicht gerne auf einen Rollentyp festlegen und wollen ihre Vielseitigkeit zeigen. Bei allen drei wirkt der Imagewechsel auch nicht forciert und unglaubwürdig, sondern funktioniert erstaunlich gut.
Jetzt folgt der nächste Erzkomödiant seinen Kollegen auf dem Weg ins ernste Fach. Christoph Maria Herbst spielt in dem garantiert humorfreien TV-Psychothriller "Kalt ist die Angst" einen zwielichtigen Bodyguard. Eine Rolle, für die er ein paar Kilos abnahm und sich im Fitnessstudio aufpumpte. Und er bleibt ernst: In dem gerade abgedrehten Luther-Biopic "Himmel und Hölle" gibt er den Maler und Luther-Porträtisten Lukas Cranach.
Als Komiker hat sich Herbst selbst auch nie bezeichnet, sondern als "Schauspieler mit einer Affinität zur Komödie". Auch in seiner Paraderolle Bernd Stromberg, dem stammelnden Büro-Ekel mit "Kinderschänderbart" (Herbst), klang neben allem Fremdscham-Humor auch eine gute Portion Bösartigkeit und Jämmerlichkeit mit. Aber nach "Stromberg" (2004-2013) war Herbst erstmal auf Komödien ("Der Wixxer") oder Kinderfilme ("Hände weg von Mississippi") aboniert.
Die Fans des Komödien-Herbstes können aber aufatmen: Den aktuellen Imagewechsel sieht der 50-Jährige nicht als Einbahnstraße: "Wenn ich immer nur eine Seite bediene dürfte, würde ich austrocknen" sagt er. Wir sind gespannt auf die kommende Gradwanderung, die bei US-Stars wie Robin Williams ja auch funktioniert hat. Nur ein Comeback von "Stromberg" schließt Herbst aus.
Autor: Sebastian Milpetz
Als Komiker hat sich Herbst selbst auch nie bezeichnet, sondern als "Schauspieler mit einer Affinität zur Komödie". Auch in seiner Paraderolle Bernd Stromberg, dem stammelnden Büro-Ekel mit "Kinderschänderbart" (Herbst), klang neben allem Fremdscham-Humor auch eine gute Portion Bösartigkeit und Jämmerlichkeit mit. Aber nach "Stromberg" (2004-2013) war Herbst erstmal auf Komödien ("Der Wixxer") oder Kinderfilme ("Hände weg von Mississippi") aboniert.
Die Fans des Komödien-Herbstes können aber aufatmen: Den aktuellen Imagewechsel sieht der 50-Jährige nicht als Einbahnstraße: "Wenn ich immer nur eine Seite bediene dürfte, würde ich austrocknen" sagt er. Wir sind gespannt auf die kommende Gradwanderung, die bei US-Stars wie Robin Williams ja auch funktioniert hat. Nur ein Comeback von "Stromberg" schließt Herbst aus.
Autor: Sebastian Milpetz