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Fatih Akin: "Ich fahre einfach los und habe kein Ziel"

"Ich fahre einfach los und habe kein Ziel"

Foto: covermg.com, Fatih Akin

Fatih Akin (43) orientierte sich beim Drehen von 'Tschick' an den jugendlichen Hauptfiguren des Films.

Heute [15. September] kommt der neue Streifen des Regisseurs ('Gegen die Wand') in die Kinos. Bereits nach Erscheinen des Buches hatte sich Fatih um die Filmrechte beworben, damals allerdings erfolglos. Nachdem der ursprüngliche Regisseur David Wnendt überraschend abgesetzt wurde, übernahm er aber doch die Leitung und überarbeitete das beinahe fertige Konzept. Der kreative Kopf schrieb das Drehbuch um und besetzte die Hauptfiguren neu.

"Für mich lebt die Geschichte davon, dass die beiden Hauptfiguren visuell zu jung sind, um dieses Auto zu fahren, deshalb war das wichtig", erklärte Fatih Akin auf 'musikexpress.de'. Seine Haltung bei dem Film folgte vor allem einem Prinzip: "Ich bin wie die Jungs. Ich fahre einfach los und habe kein Ziel."

Beim Drehen hielt sich Fatih im Wesentlichen an die literarische Vorlage von Wolfgang Herrndorf, nur einige Dinge wurden ausgelassen und das Ende des Films ist offener als im Buch. Jetzt ist der Regisseur gespannt auf die Reaktionen zu dem Film, allerdings wird er ihn sich selbst vorläufig nicht noch einmal anschauen. In diesem Stadium sieht sich Fatih seine Werke nie an: "Nicht, wenn sie noch so frisch sind. Jahre später mache ich das manchmal, wenn einer im Fernsehen läuft. Meistens will ich dann gleich alles wieder ändern."

Der Roman 'Tschick' wurde zwei Millionen Mal verkauft und in 24 Sprachen übersetzt, am Theater wird er zurzeit öfter gespielt als 'Faust'. Von dem Erfolgsdruck konnte sich der Filmemacher jedoch gut befreien, indem er sich an seiner Hauptfigur orientierte: "Man muss das wie Tschick machen, wie die Figur. Mit einem gewissen Leichtsinn. Einfach losfahren. Wenn man da zu zögerlich ist und sich fragt, wie kann ich es allen recht machen, dann geht das nicht. Ich glaube ja nicht, dass es eine Version von 'Tschick' gibt, es gibt zwei Millionen Versionen. Weil jeder Leser das Buch anders empfindet", so der gebürtige Hamburger im Interview mit der 'Berliner Zeitung'.

Die 'Tschick'-Version von Fatih Akin ist ab heute in den deutschen Kinos zu sehen.

/Cover Media