Mit den Worten "Kuckuck, liebe Netzstecker!" eröffnet die Grande Dame der TV-Unterhaltung Hella von Sinnen ihre erste Webshow. Im Stil des in den 90ern populären "Literarischen Quartetts" mit dem kürzlich verstorbenen "Literaturpapst" Marcel Reich-Ranicki wird in einem Kölner Buchladen mit Gästen über Neuerscheinungen im Bereich Comics, Manga und Graphic Novels diskutiert, gezankt, gelacht, verteidigt, verrissen. Einspielfilme stellen den Stoff vor. Als Moderatorin verhält sich die 55-Jährige erwartungsgemäß null neutral, sondern bringt ganz eigenwillige Ansichten in die Diskussion ein.
So wird beispielsweise Comiczeichner Ralf König, Schöpfer von "Der bewegte Mann", kurzerhand als "Depressivchen" denunziert - natürlich alles nur Spaß. Doch eben mit dieser Lockerheit und weil sie sich selbst nicht allzu ernst nimmt, schlägt von Sinnen die Brücke zwischen Nerd-Universum und Mainstream. Das macht die Show auch für Comic-Unkundige vergnüglich. In einem vordigitalen Zeitalter hätte das professionell produzierte Format wohl auch im Spartenfernsehen seinen Platz gefunden.

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