Dieser Film wird in der Türkei wenig Zustimmung finden: "The Promise" von "Hotel Ruanda"-Regisseur Terry George thematisiert den armenischen Völkermord, der nach Ansicht der türkischen Regierung niemals stattgefunden hat.
Ausgangspunkt ist eine klassische Dreiecksliebe in Konstantinopel, heute Istanbul, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In "The Promise - Die Erinnerung bleibt" spielt Christian Bale einen amerikanischen Fotojournalisten, in dessen Freundin sich ein Medizinstudent, gespielt von Oscar Isaac, verliebt. Beide sind Armenier und befinden sich bald auf der Flucht vor dem drohenden Genozid. Das Historiendrama war schon vor der Premiere umstritten und wurde im Internet von mutmaßlich türkischen Trolls mit Negativbewertungen überschüttet.
Sie spielen einen fiktiven Kriegsreporter, der Mut beweist, aber auch zu Alkoholexzessen neigt. Gab es dafür ein konkretes Vorbild?
Christian Bale: Nein, bis auf die üblichen Schmierfinken der Zeit. (lacht) Upton Sinclair war jemand, den wir im Blick hatten. Ich mochte Lincoln Steffens, ein sehr berühmter Journalist in der damaligen Zeit, den hatte ich immer im Hinterkopf. Regisseur Terry George hat mir gegenüber betont, dass er, sowohl was das zügellose Verhalten als auch was die messerscharfe Intelligenz betrifft, immer auch an Christopher Hitchens (2011 an Krebs gestorbener Journalist und Autor) dachte.
Kannten Sie den historischen Hintergrund vorher?
Nein. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich gar nichts vom armenischen Genozid wusste, als ich das Drehbuch zugeschickt bekam. Weil ich kein guter Schüler war oder vielleicht einfach nicht zugehört habe, keine Ahnung.
Haben Sie Franz Werfels historischen Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" gelesen, der dies zum Thema hat und in derselben Gegend spielt?
Nein. Ich konnte gar nicht all die Bücher lesen, die man mir gegeben hat. Das war eine ganze Bibliothek, und ich bin ein langsamer Leser. Ich habe mir das lieber von Leuten erzählen lassen, die sich damit auskennen, und mir außerdem einige Dokumentarfilme angesehen. Aber die Autobiografie von Lincoln Steffens habe ich teilweise gelesen, das war wichtig für die Figur.
Der Film ist mit großem Aufwand in Spanien, Portugal, Malta und New York gedreht worden. Hilft so etwas, wenn man zum Beispiel vor richtigen Kulissen spielt?
Nicht bewusst, aber allein die Größenordnung, die Bauten und vor allem das Wissen, dass man sich seit Jahrzehnten vergeblich um dieses Projekt bemüht hat, gaben dem Set beim Dreh einen ganz besonderen Vibe. Und hat bei mir persönlich Erinnerungen ausgelöst: Vor vielen Jahren habe ich einen Film namens "Das Reich der Sonne" (Regie: Steven Spielberg) gedreht, ebenfalls in Spanien und mit phänomenalen Locations. Das hatte ich seitdem nie wieder erlebt, bis jetzt.
Hatten Sie Kontakt zur armenischen Community in Los Angeles?
Reicht es dazu nicht, wenn man "Keeping up with the Kardashians" (Reality-TV-Show) guckt? (lacht)
Autor: Scott Orlin
"The Promise - Die Erinnerung bleibt"
ab 17.8. im Kino
Ausgangspunkt ist eine klassische Dreiecksliebe in Konstantinopel, heute Istanbul, kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. In "The Promise - Die Erinnerung bleibt" spielt Christian Bale einen amerikanischen Fotojournalisten, in dessen Freundin sich ein Medizinstudent, gespielt von Oscar Isaac, verliebt. Beide sind Armenier und befinden sich bald auf der Flucht vor dem drohenden Genozid. Das Historiendrama war schon vor der Premiere umstritten und wurde im Internet von mutmaßlich türkischen Trolls mit Negativbewertungen überschüttet.
Sie spielen einen fiktiven Kriegsreporter, der Mut beweist, aber auch zu Alkoholexzessen neigt. Gab es dafür ein konkretes Vorbild?
Christian Bale: Nein, bis auf die üblichen Schmierfinken der Zeit. (lacht) Upton Sinclair war jemand, den wir im Blick hatten. Ich mochte Lincoln Steffens, ein sehr berühmter Journalist in der damaligen Zeit, den hatte ich immer im Hinterkopf. Regisseur Terry George hat mir gegenüber betont, dass er, sowohl was das zügellose Verhalten als auch was die messerscharfe Intelligenz betrifft, immer auch an Christopher Hitchens (2011 an Krebs gestorbener Journalist und Autor) dachte.
Kannten Sie den historischen Hintergrund vorher?
Nein. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich gar nichts vom armenischen Genozid wusste, als ich das Drehbuch zugeschickt bekam. Weil ich kein guter Schüler war oder vielleicht einfach nicht zugehört habe, keine Ahnung.
Haben Sie Franz Werfels historischen Roman "Die 40 Tage des Musa Dagh" gelesen, der dies zum Thema hat und in derselben Gegend spielt?
Nein. Ich konnte gar nicht all die Bücher lesen, die man mir gegeben hat. Das war eine ganze Bibliothek, und ich bin ein langsamer Leser. Ich habe mir das lieber von Leuten erzählen lassen, die sich damit auskennen, und mir außerdem einige Dokumentarfilme angesehen. Aber die Autobiografie von Lincoln Steffens habe ich teilweise gelesen, das war wichtig für die Figur.
Der Film ist mit großem Aufwand in Spanien, Portugal, Malta und New York gedreht worden. Hilft so etwas, wenn man zum Beispiel vor richtigen Kulissen spielt?
Nicht bewusst, aber allein die Größenordnung, die Bauten und vor allem das Wissen, dass man sich seit Jahrzehnten vergeblich um dieses Projekt bemüht hat, gaben dem Set beim Dreh einen ganz besonderen Vibe. Und hat bei mir persönlich Erinnerungen ausgelöst: Vor vielen Jahren habe ich einen Film namens "Das Reich der Sonne" (Regie: Steven Spielberg) gedreht, ebenfalls in Spanien und mit phänomenalen Locations. Das hatte ich seitdem nie wieder erlebt, bis jetzt.
Hatten Sie Kontakt zur armenischen Community in Los Angeles?
Reicht es dazu nicht, wenn man "Keeping up with the Kardashians" (Reality-TV-Show) guckt? (lacht)
Autor: Scott Orlin
"The Promise - Die Erinnerung bleibt"
ab 17.8. im Kino