Fünfzehn Jahre bevor Emma Stone geboren wurde, fand das legen­däre Tennismatch zwischen der damaligen US-Toptennisspielerin Billie Jean King und dem damals 55-jährigen Extennisprofi Bobby Riggs statt. Riggs hatte behauptet, selbst in seinem Alter und mit Übergewicht jede Frau schlagen zu können, im Tennis. Im Kinofilm "Battle of the Sexes" scheucht Emma Stone als Billie Jean nun Steve Carell als Riggs über den Platz. Wie ging das?

Wie haben Sie es geschafft, so richtig in Tennisform zu kommen?
Emma Stone: Ich musste viele Gewichte stemmen, weil Billie Jean doch anders war als einige Tennisspielerinnen dieser Ära. Sie war sehr muskulös, kräftig und hat auch sehr kraftvoll und aggressiv gespielt. Also brauchte ich so viele Muskeln wie nur möglich. Das war ganz schön viel Arbeit, denn Billie Jean ist eine natürliche Athletin, ­eine regelrechte Maschine.

Haben Sie auch selbst gegen sie Tennis gespielt?
Nein, sie hätte mir ganz schön Feuer unterm Arsch gemacht! (lacht) Aber sie hat mir Bälle zugeworfen, und ich habe versucht, ihre Bewegungen zu imitieren. Wenn ich aber tatsächlich gegen sie hätte spielen müssen, wäre ich der Länge nach auf dem Spielfeld gelandet.

Haben Sie vorher schon mit Tennis zu tun gehabt?
Nein, das beschränkt sich eigentlich auf diese Geschichte und Billie Jean King. Jetzt weiß ich viel mehr über den Sport, gerade erst waren wir bei den US Open der Frauen, was sehr beeindruckend war. Natürlich sind mir Namen wie Federer oder McEnroe ein Begriff, aber nur Billie Jean kenne ich nun wirklich bis ins kleinste Detail.

Im Film geht es nicht nur um Tennis, sondern auch um die Gleichberechtigung. Frustriert es nicht, dass das Thema noch heute so aktuell ist?
Absolut. Einerseits ist es toll, diese Geschichte zu erzählen, das ist immerhin ein histo­risches Event und Billie Jean eine Ikone für Gleichberechtigung und die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft. Aber es ist ein Kampf, der immer noch andauert. Auch wenn heutzutage Frauen Kredit­karten benutzen können, ­ohne dass die Männer gegenzeichnen müssen. (lacht) Es gibt immer noch massive ­Ungleichheit, zum Beispiel in puncto Bezahlung, quer durch alle Arbeitsbereiche.

Wie war es, Anfang des Jahres für "La La Land" den Oscar zu bekommen?
So langweilig das klingt: sehr surreal. Für mich war aber das Verrückteste, den Preis von Leonardo DiCaprio überreicht zu bekommen - ich war ein Riesenfan von "Titanic" und hatte in meinem Zimmer ein Bild von Leo im Regal und seine Handabdrücke vom Walk of Fame daneben. Ich fühlte mich zurück in mein Kinderzimmer versetzt.