Zukunftskino zwischen Cronenberg, Grimm und Miyazaki
Die litauischen Wälder verwandeln sich in dem virtuos getricksten Low-Budget-Epos in eine dystopische Welt voll surrealer Gefahren.
Die Erde der Zukunft gehört den Pflanzen — aber das bedeutet hier nichts Gutes. Ausgedünnt durch die Klimakatastrophe und Pandemien, hat die Menschheit auch noch zu kühn im grünen Erbgut herumgepfuscht. Wenn die dreizehnjährige Vesper, vom gelähmten Vater Darius per Drohne begleitet, durch den Wald stromert, muss sie sich vor den Tentakeln hungriger Pilzmutanten in Acht nehmen.
Ebenso freilich vor Onkel Jonas, der über eine inzestuöse Kommune herrscht, deren Blut er bei der Oberschicht gegen Saatgut eintauscht — das stets nach nur einer Ernte verdirbt. Diese Elite lebt in den abgeschirmten Zitadellen. Die kluge Vesper treibt Experimente, um besseres Saatgut zu gewinnen.
Eines Tages stößt sie im Wald auf ein abgestürztes Flugobjekt und die junge Camellia — eine bewusstlose Zitadellenbewohnerin…
Nach dem Festivalerfolg „Vanishing Waves“ (2012) überzeugt das Regieduo Kristina Buozyte und Bruno Samper mit einem weiteren originellen Sci-Fi-Film. Die Story tritt bisweilen auf der Stelle, hat aber Herz und Verstand. Spektakulär gelungen ist das einfallsreiche Design der Zukunftswelt.
Info:
- Genre:
- Sci-Fi-Drama
- Originaltitel:
- Vesper
- Land:
- F/Lit./B
- Jahr:
- 2022
- Länge:
- 110 Min.
- Wiederh.:
- Wh. vom 29.11. 22:30 Uhr
- FSK:
- 16 Jahre
Cast & Crew:
- Vesper
- Raffiella Chapman
- Jonas
- Eddie Marsan
- Darius
- Richard Brake
- Camellia
- Rosy McEwen
- Jug
- Melanie Gaydos
- Elias
- Edmund Dehn
- Regie:
- Kristina Buozyte, Bruno Samper
- Drehbuch:
- Kristina Buozyte, Bruno Samper, Brian Clark
- Musik:
- Dan Levy
- Kamera:
- Feliksas Abrukauskas
- Schnitt:
- Suzanne Fenn
- Produzent:
- Daiva Jovaisiene