Kurz nach seiner Vereidigung im Sommer 2016 setzt der neue philippinische Präsident Rodrigo Duterte das um, was er zuvor im Wahlkampf angekündigt hat: sein umstrittener "Krieg gegen die Drogen" beginnt. Innerhalb der nächsten zwei Monate werden 2000 Drogensüchtige und Kleindealer von Polizisten, Militärs und anonymen "Todesschwadronen" auf offener Straße erschossen. Diese blutigen Ereignisse erschüttern die Weltgemeinschaft – und die Opposition im Land selbst wird medial unterdrückt. Nur wenige Journalisten haben damals den Mut, dem Präsidenten, der Korruption und den Missständen auf den Philippinen die Stirn zu bieten. Doch die engagierte Journalistin Maria Ressa und ihr Newsportal "Rappler" wollen damals nicht tatenlos zusehen – auch wenn ihnen Schmähungen, Repressalien und Haft drohen. *** Im Jahr 2015 verspricht der philippinische Politiker Rodrigo Duterte seinen Anhängern, dass er nach seiner Wahl zum Präsidenten in dem von ihm ausgerufenen "Krieg gegen die Drogen" bis zu 100.000 Kriminelle umbringen lassen werde – und schon im Jahr darauf wird dies zur bitteren Realität, als tausende Kleindealer und meist junge Drogensüchtige auf sein Geheiß kaltblütig erschossen werden. Der Populist Duterte verwendet öffentlich gern vulgäre Kraftausdrücke, hält laut eigener Auskunft nichts von Menschenrechten und vergleicht sich in seinen Reden sogar ungeniert mit Adolf Hitler – und sowohl die politische Opposition als auch kritische Journalistinnen sind für Rodrigo Duterte nicht mehr als ein Witz oder eine störende Lästigkeit. Denn nicht nur auf der Straße, sondern auch im Internet, im Fernsehen und in den Zeitungen wird in dem gespaltenen Land gegeneinander gekämpft – und es gibt nur wenige Journalistinnen und Journalisten, die es wagen, Duterte, seine Regierung und die vielen Missstände auf den Philippinen anzuprangern. Zu diesen zählen die in den USA aufgewachsene Philippinerin Maria Ressa und ihre Kolleginnen und Kollegen ihres Online-Nachrichtenportals "Rappler". Diese mutigen Journalisten kritisieren Rodrigo Duterte offen und unterstützen auch die politische Opposition – auch wenn ihnen mediale Anfeindungen, juristischen Repressalien und sogar Verhaftungen drohen. Doch Maria Ressa, die vom US-Magazin "Time" 2018 zur "Person des Jahres" ernannt wird, und ihre Kolleginnen setzen ihre Arbeit tapfer fort, da sie befürchten, dass die Philippinen nur eine dunkle Blaupause für einen Angriff auf die Pressefreiheit in anderen Ländern sein könnten. Für ihr großes Engagement wird die philippinische Journalistin Maria Ressa im Oktober 2021 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet – und darf miterleben, wie sich Duterte, dessen Amtszeit geendet hat, im selben Monat unerwartet von allen politischen Ämtern zurückzieht. Der preisgekrönte Dokumentarfilm "A Thousand Cuts" erzählt von der jahrelangen Arbeit der philippinischen Journalistin und späteren Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa, die dem umstrittenen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte mutig die Stirn bot – und die mit ihrem engagierten Kampf für die Pressefreiheit ein warnendes Zeichen setzte, damit sich ein moderner Medienkrieg, der auf den Philippinen mit Influencern, Schmierkampagnen, Bots und Fake News ausgetragen wurde, nicht in anderen Ländern dieser Welt wiederholt. (Senderinfo)
Info:
- Genre:
- Dokumentarfilm
- Originaltitel:
- A Thousand Cuts
- Land:
- USA/Philip.
- Jahr:
- 2020
- Länge:
- 95/100 Min.
- Wiederh.:
- Wh. am 02.11. 11:15 Uhr
- FSK:
- 0 Jahre
Cast & Crew:
- Regie:
- Ramona S. Diaz