Monster, Fantasiegestalten und Horror – bei dieser Wortkombination kommen einem früher oder später Vampire in den Sinn. Die Blutsauger haben im Kino schon eine lange Tradition und mittlerweile unzählige Auftritte auf der großen Leinwand oder auf dem kleinen Bildschirm absolviert. Dabei ging es schon sehr vielfältig zu: Blutrünstiges Nuckeln an den Kehlen wehrloser Opfer gehört zum guten Ton, aber auch lustige Komödien gab es schon – und nicht zu vergessen das große Teenie-Franchise "Twilight", zu dem neue Geschichten entstehen.

Bella und Edward schauen aber an dieser Stelle doof aus der Wäsche, denn nachfolgend stellen wir fünf essenzielle Vampirfilme vor, die jeder unbedingt mal gesehen haben muss. Da war für Glitzervampire leider kein Platz!

Nosferatu, eine Symphonie des Grauens

Keine Vampirfilmliste ohne den absoluten Meilenstein des Genres. Die deutsche Produktion von 1922 ist einer der ersten Vertreter dieser Sparte und gilt gemeinhin heute immer noch als der beste und einflussreichste und darf ruhigen Gewissens auch insgesamt zu den besten Filmen aller Zeiten gezählt werden. Inszeniert wurde "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" von F.W. Murnau und Max Schreck spielte den unheimlichen Graf Orlok. 2000 gab es mit "Shadow of the Vampire" übrigens ein Werk über die Entstehung von "Nosferatu" mit Willem Dafoe als Max Schreck, der das Vampirsein ein wenig zu sehr auf die Spitze treibt.

Blade II

Es muss nicht immer nur unheimlich oder auch erotisch in einem Vampirfilm zugehen. Dass es bei dem Stoff auch derbe krachen kann, das bewiesen am besten wohl die "Blade"-Filme mit Wesley Snipes in der Hauptrolle. Nach dem schon ziemlich guten und heute kultisch verehrten Erstling legte der spätere Oscargewinner Guillermo del Toro ("Shape of Water") mit "Blade II" noch eine Schippe drauf, indem er die Welt und die Geschichte erweiterte, spannende wie furchterregende neue Kreaturen einführte und darüber hinaus auch starke Action ablieferte. Blutsaugen und ballern – eine schwer unterhaltsame Kombination, die selten so gut zusammenkam wie hier und was dann beim Nachfolger gehörig in die Hose ging.

From Dusk Till Dawn

Wir drehen an der Kultschraube für unseren nächsten Eintrag noch ein wenig weiter und kommen zu "From Dusk Till Dawn". Der Film von Robert Rodriguez gehört zur Allgemeinbildung eines jeden Cinephilen und hat bis heute nichts von seiner Coolness und seinem unverschämten Spaß eingebüßt. George Clooney und Quentin Tarantino spielen die Gebrüder Gecko, zwei fiese Gangster, die eine kleine Familie als Geiseln nehmen. Über weite Strecken scheint nach dem explosiven Startschuss nicht viel zu passieren, außer einigen lässigen Dialogen. Doch als dann im "Titty Twister" urplötzlich die Vampire zum Vorschein kommen, wird der Film komplett auf den Kopf gestellt und dem Zuschauer der Boden unter den Füßen weggezogen – das orgiastische Massaker im Finale ist heute legendär und bleibt einfach unvergessen.

5 Zimmer Küche Sarg

Mit dem Produktionsjahr 2014 ist "5 Zimmer Küche Sarg" ein noch recht zeitgenössischer Film. Aber er ist unbestritten einer der lustigsten und einfallsreichsten Vampirfilme überhaupt! Aufgezogen wie ein Dokumentarfilm bzw. eine Reality-TV-Show, geht es darin um den überraschend komischen Alltag in einer Blutsauger-WG, deren Mitglieder nicht nur miteinander hadern, sondern auch mit den alltäglichen Herausforderungen der Gegenwart zu kämpfen haben. Gedreht haben den Spaß die beiden Neuseeländer Kumpels Jemaine Clement und Taika Waititi, die seitdem sehr viel größere Brötchen backen: Clement ist zum Beispiel bei den "Avatar"-Fortsetzungen dabei, Waititi hat sich zu einer festen Regiegröße in Hollywood gemausert mit Werken wie "Thor: Tag der Entscheidung" oder "Jojo Rabbit". "What We Do In The Shadows", so der Originaltitel dieser Komödie, hat übrigens auch eine sehr beliebte Serie nach sich gezogen.

Durst

Zu guter Letzt noch ein Geheimtipp aus Südkorea: "Oldboy"-Regisseur Park Chan-Wook inszenierte 2009 seine ganz eigene Vampirgeschichte und stellte einen Priester in den Mittelpunkt, der eines Tages die Seiten wechseln muss und fortan einen unstillbaren Blutdurst entwickelt. Wie es sich für einen Film des Meisters gehört, ist "Durst" inszenatorisch eine kleine Offenbarung voll mit edler Kameraarbeit und den wohl feuchtesten Schmatzgeräuschen auf der Tonspur überhaupt. Inhaltlich geht es unheimlich, blutig, witzig und sexy zu und eigentlich handelt es sich um eine große Romanze zwischen den Protagonisten, deren Machtgefüge und Dynamik sich permanent verschieben. In einer der Hauptrollen ist übrigens Song Kang-Ho zu sehen, den das breite Publikum als Vater der Betrügerfamilie im Oscarfilm "Parasite" kennengelernt hat.