Der zweite Film von Regisseur Josef Hader nach „Wilde Maus“ ist vor allem eines: durch und durch österreichisch.
Seit Jahren arbeitet Andrea in der niederösterreichischen Provinz als Polizistin bei der Verkehrskontrolle. Ihr Tageshighlight ist, wenn überhaupt mal ein Auto vorbeifährt. Um ihrer Alltagsdepression zu entkommen, will sie in die Großstadt ziehen und nicht nur dem Land den Rücken kehren, sondern auch ihrer Ehe. Es gibt nur ein Problem: Kaum hat sie sich von ihrem Mann getrennt, überfährt sie ihn versehentlich. Schockiert begeht sie Fahrerflucht und wird noch in derselben Nacht zum Tatort gerufen: Der trockene Alkoholiker Franz hat den bereits toten Gatten ein zweites Mal überfahren und glaubt nun, er sei für den Toten verantwortlich. Eigentlich also der ideale Ausgang für Andrea, doch als sie mitbekommt, dass Franz durch seine Schuldgefühle wieder zur Flasche greift, wird es für sie immer schwerer, das Versteckspiel aufrechtzuerhalten… Wer seine Probleme mit österreichischen Dialekten hat, wird bei einigen Dialogen ins Schleudern geraten, denn Birgit Minichmayr und Josef Hader grummeln und nuscheln sich in feinster Mundart durch diese pechschwarze Komödie. Allein die Prämisse birgt bereits so viel böses Potenzial, dass sich gar nicht alles in die anderthalb Stunden Laufzeit packen ließ. Als Momentaufnahme der tristen Realität auf dem Land und als schmerzhaft-tragikomische Auseinandersetzung mit Schuld und Sühne gelingt Hader aber ein beachtlicher Mikrokosmos, den zu beobachten so beklemmend wie befreiend anmutet.
Info:
- Genre:
- Drama
- Land:
- A
- Jahr:
- 2024
- Länge:
- 91/95 Min.
- Wiederh.:
- Wh. am 06.12. 16:50 Uhr
- FSK:
- 6 Jahre
Cast & Crew:
- Franz
- Josef Hader
- Georg
- Thomas Schubert
- Andrea
- Birgit Minichmayr
- Walter
- Robert Stadlober
- Andys Mutter
- Margarete Tiesel
- Regie:
- Josef Hader
- Drehbuch:
- Josef Hader, Florian Kloibhofer
- Produzent:
- Veit Heiduschka, Michael Katz
- Kamera:
- Carsten Thiele
- Schnitt:
- Roland Stöttinger