Wer heute um 9:05 Uhr das Magazin "Live nach Neun" eingeschaltet hat, wird sich gewundert haben. Auf dem Sofa saßen zwar die Moderatoren Alina Stiegler und Marco Lombardo, aber die erklärten gleich zum Start, dass sie heute Ausschnitte aus vergangenen "Live nach Neun"-Sendungen zeigen werden.

Sind ihnen die aktuellen Themen ausgegangen? Nein, der Hintergrund ist ein anderer: Beim WDR ruht die Arbeit. Anlässlich eines bundesweiten "Aktionstags", den die Gewerkschaften ver.di und DJV im Zuge der aktuellen Tarifrunde angekündigt haben, kommt es zum Warnstreik. Die zeitlich befristeten Arbeitsniederlegungen haben auch Auswirkungen auf das Programm im Ersten, so eben auf "Live nach Neun". Auch das vorher laufende Morgenmagazin griff auf schon aufgezeichnete Beiträge zurück.

Nicht das erste Mal, dass der WDR als Produzent Sendungen im Ersten lahmlegt: Bereits am 9.7. lief im Morgenmagazin zwischen 7 und 8 Uhr die Aufzeichnung der vorherigen 60 Minuten. Auch hier waren Streiks beim WDR die Ursache.

Der Deutsche Journalistenverband NRW hat alle festangestellten und arbeitnehmerähnlichen freien Journalistinnen und Journalisten des WDR zum Streik aufgerufen, um Tarifforderungen durchzusetzen.

"Die Arbeit im WDR muss auch zukünftig finanziell attraktiv sein. Für den DJV-NRW sind faire Arbeitsbedingungen und eine angemessene Honorierung Voraussetzung für einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk", so DJV-NRW-Verhandlungsführer Volkmar Kah in der Pressemitteilung der Journalistenverbandes.

Warnstreik auch beim NDR

Die Gewerkschaft ver.di hat für heute, den 18. September, ab 6 Uhr bis zum 19. September um 3 Uhr nachts erneut einen Warnstreik an den Standorten des Norddeutschen Rundfunks in Schwerin, Kiel, Hamburg und Hannover angekündigt. Auch hier kann es zu Programmänderungen kommen, welche Sendungen betroffen sein werden, steht laut Aussage der Programmplanung noch nicht fest.