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Til Schweiger: Gewalt und Mobbing am Set – Er wehrt sich gegen heftige Vorwürfe

Til Schweiger
Til Schweiger: Gewalt und Mobbing am Set: Er wehrt sich gegen heftige Vorwürfe Gisela Schober/Getty Images

Mitarbeiter von Til Schweiger haben sich öffentlich über ihn und die Zustände an seinen Sets beschwert. Doch der Filmproduzent widerspricht den Darstellungen.

Til Schweiger (59) ist für große Filmproduktionen wie "Keinohrhasen", "Kokowääh" und jüngst auch die Neuauflage des Klassikers "Manta Manta" bekannt – und enorm erfolgreich. Doch nun häufen sich Negativschlagzeilen über Schweiger. Gegenüber dem Magazin "Spiegel" haben mehrere Mitarbeiter von den Zuständen an Schweigers Filmsets berichtet. Dort soll eine von Angst geprägte Stimmung herrschen, die auch auf Schweigers Alkoholproblem zurückzuführen sei. Auch zu Handgreiflichkeiten soll es bereits gekommen sein. 

Til Schweiger soll Mitarbeiter ins Gesicht geschlagen haben

Am Set seines neuesten Projekts "Manta Manta – Zwoter Teil" soll Schweiger dem Bericht und mehreren dort zitierten Augenzeugen zufolge alkoholisiert, schwankend und lallend erschienen sein. Als ihn ein Mitarbeiter des Filmverleihs "Constantin" dann darauf hinwies, in diesem Zustand nicht arbeiten zu können und versuchte, ihn daran zu hindern, eine Fabrikhalle zu betreten, in der gefilmt werden sollte, habe Schweiger die Kontrolle verloren. "Spiegel" zitiert einen an diesem Tag Anwesenden mit den Worten "Man merkte sofort, dass er aggressiv war." Schließlich habe Schweiger begonnen zu wüten und dem Mitarbeiter sogar ins Gesicht geschlagen. Die beiden Männer mussten von Umstehenden getrennt werden, für die das Ganze ein "Schock" gewesen sei. 

Til Schweiger soll auch gegenüber Kinderdarstellern ausfällig geworden sein

Doch offenbar war es nicht die erste Eskalation von Til Schweiger, auch nicht die erste an diesem Set. Zwar sei er zuvor noch nicht gewalttätig geworden, aber verbale Entgleisungen – auch gegenüber Kinderdarstellern – habe es bereits in der Vergangenheit gegeben. Zudem wird beschrieben, dass der Produzent die Arbeitsbedingungen für die Crewmitglieder extrem herausfordernd gestalte, indem er die täglichen Produktionszeiten so weit ausdehne, bis die psychische Belastung der Mitarbeiter am Limit sei und sich auch Unfälle häufen. Tina Braun, deren Name geändert wurde, kommt in dem Bericht zu Wort und beschreibt die Arbeit und Atmosphäre am Set des Films "Lieber Kurt" als schwierig. "Til ist ständig ausgerastet", so Braun und habe Mitarbeiter am Set als "dumm", "schlecht" oder "scheiße" bezeichnet. Trotz eines Alkoholverbots am Set habe er von ihr verlangt, ihr ein Bier zu bringen und dann gesagt: "Wenn das Bier nicht kalt ist, dann reiße ich dir den Kopf ab." Den Dreh habe sie schließlich aufgrund von Panikattacken und eines Burn-ous abbrechen müssen. 

Mitarbeiter über Arbeit mit Schweiger: "Das Set war eine einzige Wolke aus Angst"

Eine weitere nicht namentlich genannte, aber am Set von "Lieber Kurt" anwesende Person betont: "Das Set war eine einzige Wolke aus Angst, gefühlt hat sich niemand getraut zu atmen." Den Zeugen zufolge habe sich daran im Laufe der Jahre nichts geändert, denn auch am Set des aktuellen "Manta Manta"-Streifens "wurde irgendwer von ihm ausgewählt, und vor versammelter Mannschaft zusammengeschissen". Intern werde er "Imperator" genannt und die Mitarbeiter seine "Untertanen". Eine anonyme Schauspielerin fasst die Dynamik so zusammen: "Im Grundgesetz heißt es, die Würde des Menschen ist unantastbar. Nicht an den Sets von Til Schweiger. "Über seine Anwältin streitet dieser die Vorwürfe allerdings ab. 

Es handle sich um "angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat" und der "Spiegel" sei "offenbar nicht umfassend informiert worden". All die "kursierenden Gerüchte", die es seit Jahren gäbe, seien "zu Unrecht als tatsächlich" präsentiert worden. Und auch der "Contantin"-Filmverleih erklärte, dass die Aussagen "überwiegend unvollständig und verzerrend, teilweise auch wiederum schlicht falsch" seien.