Mit Kaugummi, Streichhölzern und einer handelsüblichen Glühbirne eine Bombe bauen - hat das wirklich jemand geglaubt? Laut "MacGyver"-Star Richard Dean Anderson haben die absurden Basteleien aus seiner Kultserie zumindest viele Zuschauer dazu gebracht, eine Karriere in der Wissenschaft anzustreben. 

Der heute 69-Jährige Schauspieler war im Sommer zu Gast auf der Comic Con in Stuttgart und erzählte stolz vom Einfluss seiner Serie, mit der er 1985 zum Star wurde. "Viele machen mich dafür verantwortlich, dass sie Wissenschaftler geworden sind". Unter den Fans der Serie seien viele Ärzte und Physiker. Ganz glauben kann der Amerikaner seine berufsentscheidende Bedeutung aber nicht. "Es fällt mir schwer zu glauben, dass eine Fernsehsendung jemanden als Kind oder Jugendlichen motivieren kann, einen bestimmten Lebensweg zu verfolgen. Vor allem wenn dieser so viel Hingabe verlangt" sagte er in Stuttgart. Er selbst wurde durch die Dreharbeiten desillusioniert: Alle Tricks seiner Paraderolle waren im wahren Leben unmöglich.

Richard Dean Anderson: Das macht er heute

Richard Dean Anderson, der an der Neuauflage von MacGyver kein gutes Haar lässt, ist schon seit ein paar Jahren nicht mehr als Schauspieler aktiv, seinen letzten regulären Serienauftritt hatte er 2011. Danach war er nur sporadisch und mit viel Selbstironie als er selbst oder als Angus MacGyver in Serien oder Werbespots zu sehen. Privat engagierte er sich in den letzten Jahren in Umweltorganisationen und ist Mitglied der "Sea Sheperd Conservation Society".

Auf der Straße erkennen würden ihn wohl nur Hardcorefans. Aus dem drahtigen Agentendarsteller der 80er- und 90er-Jahren mit blondem Vokuhilaschnitt ist ein fülliger älterer Herr mit kurzen grauen Haaren geworden, wie neue Bilder anlässlich seines Auftritts in Stuttgart zeigen. Aber beweisen muss er eh niemandem mehr etwas.