Während andere Actionhelden der 80er-Jahre vor allem auf Waffen und schnelle Autos setzten, hatte "MacGyver" sich eher der Physik verschrieben. Der sympathische Agent der Geheimorganisation Phoenix Foundation hilft da, wo er gebraucht wird. Vom sonnigen Kalifornien bis in den tiefen Dschungel kämpft er meist für Menschenrechte und Gerechtigkeit.

Absoluten Kultstatus erreichte die Serie durch die Erfindungen des MacGyver. Denn er schaffte es mit Alltagsgegenständen oft auch gefährliche Situationen abzuwenden, ohne dabei jemals auf Waffen oder pure Gewalt zurückgreifen zu müssen. Auch in Deutschland feierte die Serie ab 1987 große Erfolge und bis heute weiß jeder, wer MacGyver ist. Zum 35. Geburtstag in den USA haben wir euch fünf spannende Fakten zusammengetragen, die ihr bestimmt noch nicht kanntet.

Es kommen keine Schusswaffen zum Einsatz

MacGyver verzichtet immer auf den Gebrauch von Schusswaffen, auch wenn seine Gegner meist nicht zimperlich mit ihren Kanonen umgehen. In der dritten Staffel der Serie wird bekannt, dass MacGyvers Abneigung gegen Waffen damit zusammenhängt, dass ein Jugendfreund durch eine Schusswaffe ums Leben kam.

In den USA stieß die Serie mit dieser Geschichte nicht gerade auf offene Ohren und die Waffenlobby (NRA) rief zum Boykott der Serie auf. Tatsächlich wurde also kritisiert, dass in der Serie keine Schusswaffen verwendet wurden.

Allerdings ist es nicht ganz richtig davon zu sprechen, dass MacGyver keine Schusswaffen benutzte, denn in der Tat nutzt er sie, allerdings nie im eigentlichen Sinne. In einer Episode nutzt er einen leeren Revolver, um mit dem Korn der Waffe eine Schraube zu lösen. In einem anderen Fall baut er eine Mechanik, die ein Maschinengewehr in die Luft feuern lässt, um seine Feinde abzulenken. Er nutzte also Waffen, nur nicht so, wie es sich die NRA wünschte.

Richard Dean Anderson hatte kein Glück am Set

In einer Episode wird ein künstliches Nashorn für 40.000 Dollar über den Jordan geschickt, das Tier sah dabei so echt aus, dass zahlreiche Beschwerden beim Sender eingingen, dass man ein hilfloses Tier getötet hätte.

Tatsächlich verletzt wurde dabei jedoch noch Schauspieler Richard Dean Anderson, der sich dabei in einen Graben stürzte und schwer am Rücken verletzte. Die Wunden waren so schwer, dass er zwei Jahre später sogar operiert werden musste.

 

Ein Ableger schaffte es nie in die Produktion

1992 war offiziell Schluss mit "MacGyver" nach insgesamt 7 Staffeln und 159 Folgen war der Abenteurer Geschichte. Es folgten noch zwei Kinofilme mit Richard Dean Anderson in der Hauptrolle, doch dann wurde es ruhig um den Agenten. Doch der Stoff um MacGyver war noch nicht zu Ende erzählt und so versuchte der Sender, WB mit neuem Anlauf einen Ableger zu produzieren.

Im Mittelpunkt sollte dieses Mal der Neffe MacGyvers stehen, ein gewisser Clay A., der vom späteren "Supernatural"-Darsteller Jared Padalecki gespielt wurde. Leider schien die Geschichte die Senderchefs nicht so wirklich vom Hocker zu hauen und so ging die Serie nie über eine Pilotfolge hinaus.

2016 startete dann der Sender CBS einen erneuten Versuch und brachte die Geschichte der Serie in die heutige Zeit mit einem jüngeren MacGyver und einem ganzen Team um den ursprünglichen Einzelgänger. Doch die Kritiken blieben auch in diesem Fall eher verhalten, was auch daran liegt, dass man Einiges hätte verbessern können. Doch der CBS-Ableger schaffte es dennoch in eine zweite Staffel.

Die Kniffe eines MacGyvers sind nicht einfach

Es ist das Merkmal der Serie und mit Sicherheit der Höhepunkt einer jeden Episode. MacGyver nimmt sich Gegenstände aus seiner Umgebung und rettet damit sich und Hilfsbedürftige aus haarigen Situationen, die nicht selten einen gefährlichen Countdown beinhalten.

Die Serienmacher hatten mit der Zeit Mühe, sich immer wieder neue Kniffe für den Agenten einfallen zu lassen und so boten sie den Zuschauern für gute Ideen sogar Geld an. Zahlreiche Einsendungen waren nicht zu gebrauchen, doch die ein oder andere schaffte es tatsächlich in die Serie.

Richard Dean Anderson hatte sich nach einer Party aus dem eigenen Haus ausgesperrt. Er nahm eine Gartenbank und warf sie durch sein Fenster, um in das Haus zu gelangen. Nicht gerade sehr trickreich, aber sicher effizient. Ein Freund schenkte ihm später eine neue Gartenbank, auf der das Schweizer Taschenmesser abgebildet war.

Aller Anfang ist schwer, auch bei "MacGyver"

Der Erfolg der Serie war nicht von Anfang an zu erkennen. Der Kult entstand erst im Laufe der Jahre und vor allem in Europa. In den USA blieben die Einschaltquoten lange Zeit nur mittelmäßig. Dabei war schon der Start der Serie alles andere als einfach.

Die Pilotfolge von Produzent John Rich dauerte geschlagene 90 Minuten und war äußerst "zäh und trostlos", wie er später dem Archive of American Television erzählte. In den Osterferien setzte er sich an den Schnitt und kürzte noch einmal 30 Minuten aus der ursprünglichen Folge heraus.

Als Folge der massiven Kürzungen wollte der Regisseur Jerrold Freedman nicht mehr im Abspann genannt werden. Dort erschien dann einfach nur das Pseudonym "Alan Smithee".