Für viele ist er der filmische Meister des Abgründigen: David Fincher hat als Regisseur schon so manches Meisterwerk auf dem Kerbholz. Sein "Sieben" gilt als Meilenstein des Psychothrillers, mit "Fight Club" drehte er den zentralen Kultfilm der späten 90er und in "The Social Network" machte er aus der Entstehungsgeschichte von Facebook eine Tragödie à la William Shakespeare.
Auch am Aufstieg von Streamingdienst Netflix leistete er seinen Soll: So rief er dort drei immens erfolgreiche und beliebte Serien ins Leben. Politthriller "House of Cards", morbide Animation "Love, Death & Robots" und das True-Crime-Drama "Mindhunter". Und Fans, die bei letzterer Serie noch auf weitere Staffeln hoffen, sind diesem Ziel jetzt ein ganzes Stück näher: Im Gespräch mit dem französischen Magazin Premiere (via The Playlist) teilte Fincher mit, einen Exklusivvertrag für Netflix unterschrieben zu haben.
Erfolg von "Mank" entscheidend für Zukunft bei Netflix
Mit diesem neuen Vertrag verpflichtet Fincher sich, für die nächsten vier Jahre exklusiv Projekte für Netflix zu entwickeln. Entscheidend für seine kreativen Freiheiten wird der Erfolg von "Mank" sein: Dies ist sein erster Film seit sechs Jahren, der ab dem 4. Dezember weltweit bei Netflix zur Verfügung stehen wird. Darin spielt Gary Oldman den legendären Drehbuchautoren Herman J. Mankiewicz. Der Film wird die Entstehungsgeschichte des Filmklassikers "Citizen Kane" von 1941 beleuchten und ist in Schwarz-Weiß gedreht – in eben dem Stil, in dem auch "Citizen Kane" gedreht wurde.
"Je nachdem, wie erfolgreich "Mank" wird, werde ich entweder vorsichtig versuchen, meine Schulden zu bezahlen oder arrogant darauf bestehen, ab jetzt nur noch Filme in Schwarz-Weiß zu drehen", scherzt Fincher. Für den Regisseur ist die Entwicklung der logische Schritt: In seiner fast 30 Jahre andauernden Karriere stieß er im Studiosystem Hollywoods immer wieder auf Widerstand seitens der Produzenten, berüchtigt ist der komplexe, langwierige Entstehungsprozess seines Debütfilms "Alien 3". Bei Netflix dürfte er die Freiheiten haben, die er braucht – sofern sich "Mank" als Erfolg erweist.
Den Trailer für "Mank" könnt ihr hier sehen: