Für Filmfans wird der Kino-Herbst 2023 immer mehr zum Traum. Am 19. Oktober startete mit "Killers of the Flower Moon" der neueste Film von Regiemeister Martin Scorsese – ein starker Western-Thriller, der auf einer schockierenden wahren Geschichte basiert. Vier Wochen später, am 23. November, legt dann Altmeister Ridley Scott mit "Napoleon" nach – ein Historien-Epos, dessen Trailer allein schon begeistern. Und dazwischen hat sich das neue Werk von Regiegröße David Fincher geschmuggelt: "The Killer".

Der Thriller, der auf der "Der Killer"-Comreihe basiert, ist seit dem 26. Oktober in den Kinos zu sehen – aber nur für kurze Zeit, landet er doch ab 10. November bei Netflix. Mit der limitierten Kinoveröffentlichung will sich der Streamingdienst wohl seine Chancen auf den Oscar nächstes Jahr vergrößern. Glaubt man ersten Kritiken, könnte das auch gelingen. Doch "The Killer" ist aus einem ganz anderen Grund ein Hingucker: Michael Fassbender spielt in dem Film die Hauptrolle.

Der deutsch-irische Darsteller war zuletzt 2019 in einem Film zu sehen, in dem Comic-Flop "X-Men: Dark Phoenix". In Hollywood sind vier Jahre eine lange Zeit. Mit "The Killer" feiert Fassbender also sozusagen eine Art Comeback. Da stellt sich die Frage: Was hat der Oscar-nominierte Schauspieler eigentlich in den letzten Jahren gemacht?

Vom Schauspieler zum Rennfahrer: Michael Fassbender erfüllte sich einen Kindheitstraum

Die Auszeit von Michael Fassbender hatte wohl vor allem zwei Gründe. Zum einen wurde er zum ersten Mal Vater. 2021 brachte seine Frau, die schwedische Schauspielerin Alicia Vikander, einen Sohn zur Welt. Das Paar hatte 2017 geheiratet, nachdem sich die beiden beim Dreh von "The Light Between the Oceans" kennengelent haben. Somit wollte sich Fassbender bestimmt seiner Eher und seiner jungen Familie widmen.

Zum anderen erfüllte sich der Schauspieler einen lang ersehnten Traum. So soll Fassbender sich seit seiner Kindheit gewünscht haben, am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teilzunehmen. Und diesem Traum ist er ab 2018 nachgegangen zusammen mit Porsche. Mit dem Rennstall durchlief er diverse Vorbereitungsstufen, trat unter anderem 2019 im Porsche Sports Cup und 2020 in der European Le Mans Series für Proton an. 2021 nahm Fassbender dann noch beim Porsche Supercup und belegte den 24. Platz. Ein Jahr später war es dann so weit: Michael Fassbender fuhr mit dem Rennteam Proton Competion beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit – zusammen mit dem Australier Matt Campbell und dem Kanadier Zacharie Robichon bildete er ein Team. Nach diversen Zwischenfällen, darunter ein Unfall, beendeten sie das Rennen auf dem 16. Platz. 2023 trat Fassbender erneut an – dieses Mal zusammen mit dem Österreicher Richard Lietz und dem Esten Martin Rump. Das Team konnte das Rennen aber nicht abschließen.

Michael Fassbender: Comeback mit "The Killer"

Nach einer etwa vierjährigen Auszeit scheint Michael Fassbender nun aber wieder Lust auf die Schauspielerei zu haben. Nach "The Killer" ist er nämlich in "Next Goal Wins" zu sehen. Die Komödie von Taika Waititi erzählt die wahre Geschichte der amerikanisch-samoanischen Fußballnationalmannschaft, die nach einer 0:31 Niederlage gegen Australien 2001 als eines der schlechtesten Fußballteams der Welt galt. Um ihren Traum, bei der WM 2014 teilzunehmen, zu erfüllen, engagieren sie den niederländischen Fußballtrainer Thomas Rongen – gespielt von Michal Fassbender. Die Komödie kommt am 4. Januar in die deutschen Kinos.

Danach ist Fassbender in dem Actionstreifen "Kung Fury: The Movie" zu sehen an der Seite von Arnold Schwarzenegger. Außerdem wird er neben seiner Frau Alicia Vikander in dem Thriller "The Hope" von Na Hong-jin die Hauptrolle bekleiden. Zudem versucht sich Fassbender auch als Produzent. Zusammen mit Drehbuchautor Ronan Bennett hat er das Produktionsunternehmen Finn McCool Films gegründet. Aktuell arbeiten sie an einem Film über Cú Chulainn, eine Figur aus der keltischen Mythologie von Irland. Zusätzlich produziert Fassbender den Netflix-Film "The Kitchen"

Kurzum: Michal Fassbender ist zurück. Und wenn er sein glückliches Händchen – das er mit "Hunger", "Inglourious Basterds", "X-Men: Erste Entscheidung", "Shame", "Prometheus", "12 Years a Slave" und "Steve Jobs" bewiesen hat – nicht verloren hat, erwarten seine Fans noch zahlreiche gute Filme.