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Netflix-Produzent muss wegen "extremistischer Ideen" ins Gefängnis

Netflix-Produzent muss wegen extremistischer Ideen ins Gefängnis
Netflix-Produzent muss wegen "extremistischer Ideen" ins Gefängnis IMAGO

Der Produzent Abdulaziz Almuzaini muss ins Gefängnis. Das arabische Regime werfe ihm vor, in seiner Netflix-Serie Homosexualität zu fördern.

Ein Produzent, der mit der Streaming-Plattform Netflix zusammengearbeitet hat, sieht sich einer drastischen Strafe ausgesetzt: Das saudi-arabische Antiterrorgericht hat Abdulaziz Almuzaini zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt, wie das "Wall Street Journal"berichtet. Gegenstand der Anklage ist eine Animationsserie, die offenbar eine Reihe von Tabus in dem konservativen Königreich gebrochen hat.

Produzent soll das "arabische Regime verspottet" haben

In einem Video, das Abdulaziz Almuzaini selbst veröffentlichte, erklärt er, dass ihm ein Ausreiseverbot auferlegt wurde und er wegen der Förderung von Homosexualität angeklagt sei. Diese Anschuldigung habe ihn dazu gezwungen, sein Unternehmen "Myrkott Animation Studio" aufzulösen und seine Mitarbeiter zu entlassen. Das "Wall Street Journal" berichtet in diesem Zusammenhang, dass die Gerichtsdokumente ihn beschuldigen würden, das arabische Regime verspottet und sich für Frauenrechte ausgesprochen zu haben. Eine offizielle Stellungnahme seitens der Behörden ist bislang ausgeblieben.

13 Jahre Haft für Almuzaini

In dem bereits wieder gelöschten Video appellierte Almuzaini an den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, mit der Hoffnung, dass dieser etwas an seiner Situation ändern könne. "Es wurde festgestellt, dass sich der Angeklagte der Befürwortung extremistischer Ideen und des Versuchs, das soziale Gefüge und die nationale Einheit zu destabilisieren, schuldig gemacht hat", äußerte das Gericht in seinem Urteil.

Netflix-Serie "Masameer County" wurde dem Produzenten zum Verhängnis

Die von Almuzaini produzierte Serie "Masameer County", die 2021 auf Netflix startete, zeichnet sich durch einen humorvollen Umgang mit einer saudi-arabischen Gesellschaft im Umbruch aus und spielt mit verschiedenen gesellschaftlichen Tabus, darunter auch Homosexualität – ein schweres Verbrechen im Königreich.

Saudische Aktivisten kritisieren das Land wiederholt für das harte Vorgehen gegen Äußerungen gegen das Königreich im Internet. Im Jahr 2022 wurden zwei Frauen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie sich online geäußert hatten.