Wenige inszenierten so viele Kultfilme wie er: Der gebürtige New Yorker Filmemacher Richard Donner ist tot. Er verstarb am 5. Juli 2021 im Alter von 91 Jahren, wie seine Ehefrau, Filmproduzentin Lauren Schuler Donner, gegenüber den US-Medien bestätigte. Zur Todesursache sind keine näheren Umstände bekannt.
Geboren wurde Donner am 24. April 1930 in New York City, ursprünglich war es sein Traum, Schauspieler zu werden. Schnell stellte er fest, dass sein wahres Talent hinter der Kamera lag. Ende der 1950er begann er seine Passion mit der Regie für einzelne Folgen von TV-Serien, so übernahm er Episoden von Kultserien wie "Solo für O.N.C.E.L.", "Kojak – Einsatz in Manhattan" oder "The Twilight Zone". Für letztere schuf er die legendäre Folge "Nightmare at 20.000 Feet", die zu den größten TV-Klassikern aller Zeiten zählt und die Karriere des späteren "Star Trek"-Frontmannes William Shatner ins Rollen brachte.
Durchbruch mit Horror, dann: Blockbuster am Fließband
Seinen großen Durchbruch feierte er 1976, als er den von Kritikern verehrten Horrorfilm "Das Omen" inszenierte. Es wurde einer von vielen seiner Filme, die sich ins popkulturelle Gedächtnis der Filmgeschichte einbrannten. Sein wohl größtes Projekt war dann im Anschluss 1978 die Regie des Superhelden-Blockbusters "Superman". Die Prestige-Produktion war ein gewaltiger Erfolg und prägte das Studiosystem im US-Filmgeschäft nachhaltig. Anfangs arbeitete er auch an "Superman II – Allein gegen alle", wurde aber später durch Regisseur Richard Lester ersetzt.
In den 80ern folgte in Donners Vita Erfolg auf Erfolg: 1985 landete er gleich zwei Hits, die bis heute Legendenstatus haben! Einmal sein opulentes Fantasy-Epos "Der Tag des Falken", und außerdem der Abenteuerfilm für Kinder "Die Goonies". Zwei Jahre später veröffentlichte er jenen Film, mit dem er bis heute am allerstärksten assoziiert wird: "Zwei stahlharte Profis" alias "Lethal Weapon". Der Action-Krimi-Mix mit Mel Gibson und Danny Glover gilt bis heute als einer der besten Actionfilme aller Zeiten. Drei Fortsetzungen wurden gedreht, allesamt ebenfalls von Donner. Bis zu seinem Tod soll er stets über einen fünften Teil nachgedacht haben.
Großes Engagement: Filme mit Botschaft
Weitere Kultfilme, die der Regisseur scheinbar mühelos aus den Ärmeln schüttelte, wären die Weihnachtskomödie "Die Geister, die ich rief", die Westernparodie "Maverick – Den Colt am Gürtel, ein As im Ärmel" und der Actionthriller "16 Blocks", den Donner 2006 mit Bruce Willis drehte. Es blieb sein letzter Film. Außerdem produzierten er und seine Frau im Jahr 2000 den Superheldenfilm "X-Men", aus dem heraus eine der erfolgreichsten Filmreihen des Genres entstand.
In Erinnerung bleiben wird er auch durch sein soziales Engagement, welches sich in seinen Filmen äußerte. In "Lethal Weapon" versteckte er mehrere Aufkleber und Sticker mit einer klaren Botschaft gegen Apartheid. Als es dafür böse Post hagelte, machte er Apartheid in der Fortsetzung kurzerhand zum allesbestimmenden Thema. In "16 Blocks" baute er Werbeposter der PETA-Organisation ein, und forderte Besucher der Filmpremiere auf, keinen Pelz zu tragen.