BERLINALE 2009 (3sat, Samstag, 19.15 Uhr)
Die Berlinale gilt als so eine Art Oscar-Verleihung für Filme, die wichtig statt unterhaltsam sind. Dementsprechend niedrig sollte auch die Entertainmenterwartung an eine solche Preisverleihung sein. So gesehen war es gut, dass die Gala auf 3sat übertragen wurde und nicht in einem öffentlich-rechtlichen Hauptsender, wo an diesem Abend die Karnevalisten Fernsehunterhaltung der fiesesten Art boten.
An dieser Stelle soll auch nicht darüber diskutiert werden, welcher Preis zu Recht verliehen wurde oder wo die Entscheidung der Jury überhaupt nicht nachzuvollziehen war. Am bemerkenswertesten fand ich, dass diese Preisverleihung vom neuen 3sat-Sendergesicht moderiert wurde. Wobei es nebenbei verwundert, dass 3sat über so etwas verfügt.
Nun ja, Katrin Bauernfeind ist immerhin Namensgeberin einer Sendung, die sie selbst moderiert und die irgendwie so ausschaut, als ob es sie auch im Internet geben könnte. Das verwundert wenig, immerhin stammt ihr Ruhm aus dem mit unzähligen Preisen ausstaffierten Podcast "Ehrensenf", und von diesem mächtig modernen Medium hat sich Produzent Friedrich Küppersbusch (u. a. "Raus aus den Schulden") auch inspirieren lassen.
Nun ja, Katrin Bauernfeind ist immerhin Namensgeberin einer Sendung, die sie selbst moderiert und die irgendwie so ausschaut, als ob es sie auch im Internet geben könnte. Das verwundert wenig, immerhin stammt ihr Ruhm aus dem mit unzähligen Preisen ausstaffierten Podcast "Ehrensenf", und von diesem mächtig modernen Medium hat sich Produzent Friedrich Küppersbusch (u. a. "Raus aus den Schulden") auch inspirieren lassen.
Um es kurz zu machen: Ihre Moderation der "Berlinale"-Gala war eher "Aspekte 0.9" als Web. 3.0. Recht aufgeregt und in einem kittelschürzen-ähnlichen Kleidchen rannte die 26-jährige Aalenerin über die Bühne und spulte charmant, aber leider zu ernst ihr Programm ab. Auch den teilweise ziemlich unlustigen Filme dieses Wettbewerbs hätten eine weitaus unterhaltsame Moderation verdient. Charlotte Roche hat es schon besser gemacht. Vielleicht hätte sich Katrin Bauernfeind im Studio doch wohler gefühlt, dort blieb Dieter Mohr unter seinen Möglichkeiten, die er auf großer Bühne hätte ausleben können. Doch "Aber, wäre, hätte" hört sich schon fast nach einem Wettbewerbsbeitrag an.
Kai Rehländer
Kai Rehländer