Stefan Raab lässt sich wie der Heiland feiern, nach einer rund zweistündigen "Doku" über sein Leben und Schaffen, begleitet von wohlwollenden Promi-Kommentaren, lässt er sich von der ehemaligen Box-Weltmeisterin Regina Halmich die Hucke voll hauen. Sein Trainer analysierte die Schlappe. Dennoch: Der Kampf war ein TV-Erfolg.
Rund 200 Minuten dauerte das ganze Spektakel, rund 5,9 Millionen Menschen verfolgten die Live-Übertragung im Schnitt. In der Spitze sahen den "Final Fight" knapp acht Millionen Menschen. Zudem gab es eine sehr skurrile Pressekonferenz nach dem Kampf, wo Raab Influencer auf den Arm nahm. Der wahre Hammer folgte aber nach dem Kampf: Raab macht wieder Shows!
Stefan Raab erleidet herbe Quoten-Schlappe in diesem Jahr
Für Raab, der wohl zu den prägendsten Figuren der 2000er-Jahre gehört, galt damals: Was er anfasst, wird zu Gold. "Schlag den Raab", "TV total", die Ableger Wok-WM oder Turmspringen – all das war ein Erfolg. Doch das war bei seinen vergangenen Produktionen, die er zuletzt bei RTL platziert hat, längst keine Selbstverständlichkeit.
Erst im Sommer musste das "Das RTL EM-Studio – Alle Spiele, Tore, Emotionen", produziert von "Raab Entertainment" und moderiert von Jan Köppen und Elton, eine herbe Niederlage einstecken: Das Format wollte und wollte nicht zünden und wurde zum Flop. RTL zog die Reißleine, das "EM-Studio" wurde vorzeitig eingestellt. 370.000 Menschen haben zuletzt reingeschaltet.
Ein weiterer von Raab produzierter Sport-Flop: "American Ice Football" im Februar. RTL wollte an den Erfolg des "Super Bowl" anknüpfen, doch das gestaltete sich als schwierig: Weniger als eine Million Menschen sahen in der Primetime zu – die Durchschnittsreichweite: magere 0,94 Millionen. Selbst "Independence Day" bei Sat.1 lief damals besser.
Erfolgreiches ProSieben-Format bei RTL nach einer Staffel eingestellt
Nur wenige Monate danach hat RTL dann auch "Blamieren oder kassieren" eingestellt – einst ein beliebter "TV total"-Klassiker. RTL hatte mit der Elton-Sendung die Zeit zwischen GZSZ und Fußball überbrückt – doch auch dort ließen die Quoten am Ende stark nach. RTL erklärte, keine weitere Staffel zu beauftragen. Auch "FameMaker" oder "Täglich frisch geröstet" stehen auf der Liste der Raab-Flops der letzten Jahre.
Neun Millionen Follower und Followerinnen – das gab Stefan Raab selbst als Ziel aus, als er sich im März auf Instagram zurückmeldete. Bis heute ist er weit von diesem Ziel entfernt, rund 2,7 Millionen folgen ihm auf der Plattform.
Nun also folgt eine weitere Show von Stefan Raab – allerdings mit einem gewichtigen Unterschied: Raab steht diesmal selbst wieder vor der Kamera, zusammen mit Elton. Ab Mittwoch geht es los – allerdings nur bei RTL+. Ab 20.10 Uhr wird "Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab" zu sehen sein. Wie viele Menschen eine Raab-Quizshow über einen längeren Zeitraum sehen wollen, bleibt abzuwarten.
Für die Rückkehr jedenfalls soll der Sender tief in die Tasche gegriffen haben: Fünf Jahre lang haben sich Raab und RTL aneinander gebunden, weitere Shows sollen in der Pipeline sein. Laut Medienberichten habe sich der Sender den Vertrag mit Raabs neuer Firma mindestens 50 Millionen Euro kosten lassen.
Das Original zu diesem Beitrag "Wird Stefan Raabs neue RTL-Show zu einem Millionengrab?" stammt von "Kölner Express".