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So lernt man fernsehen

Clips, Streams oder TV - Fernsehen will gelernt sein

Eltern und Kind vorm Fernseher Lachen
www.schau-hin.info

Für Einsteiger sind kurze, kindgerechte und werbefreie Filme und Kinderserien auf DVD oder in den Mediatheken des Kinderprogramms am besten geeignet.

Foto: www.schau-hin.info
Mit der schnellen Verbreitung mobiler Geräte kommen Kinder immer früher und leichter mit bewegten Bildern in Berührung. "SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht", der Medienratgeber für Familien, rät Eltern dazu, gerade angesichts der großen Auswahl auf kindgerechte Angebote zu achten und ihre Kinder beim Schauen zu begleiten.

Ob über Tablet, Smartphone, Computer oder Fernseher: Viele Kinder schauen auch schon vor der Vollendung des zweiten Lebensjahres mit ihren Eltern Clips auf Videoplattformen wie YouTube oder Sendungen in Mediatheken. Dies zeigen Langzeituntersuchungen des "SCHAU HIN!"-Beirats Prof. Sandra Fleischer.

Wichtiger als eine Unterscheidung hinsichtlich der Geräte sei die nach dem Inhalt. "SCHAU HIN!" rät in jedem Falle dazu, dass Kinder geeignete Inhalte, in Maßen und nur in Begleitung der Eltern sehen. "Fernsehen will gelernt sein.

Eltern sollten gerade am Anfang gemeinsam mit ihrem Kind fernsehen. Nur so können sie herausfinden, wie ihr Kind auf bestimmte Sendungen reagiert", rät "SCHAU HIN!"-Mediencoach Kristin Langer. Als geeignet für den Einstieg in die Welt der bewegten Bilder empfiehlt der Medienratgeber ein Mindestalter von drei Jahren.

Jüngere Kinder sind vor allem damit beschäftigt, die reale Welt zu begreifen, und können mediale Eindrücke oft noch gar nicht richtig verarbeiten. Altersgerechte Hörbücher und Kinderlieder sind hier eine gute Alternative, die kleine Kinder nicht überreizen.

Ruhige Geschichten und Raum zur Verarbeitung

Für Einsteiger sind kurze, kindgerechte und werbefreie Filme und Kinderserien auf DVD oder in den Mediatheken des Kinderprogramms am besten geeignet. Gradlinige Geschichten mit positiven Botschaften, ruhigem Bildwechsel, verständlicher Sprache und einem guten Ende passen hier besonders gut.

Gerade kleinere Kinder reagieren noch sehr ursprünglich auf Situationen und erleben Filme mit allen Sinnen. "Bilder, Musik, Geräusche und Sprache motivieren Kinder, sich zu bewegen, mitzusingen und zu lachen, sich zu ärgern oder traurig zu sein.

Gerade wegen dieser intensiven Erfahrung ist es aber auch wichtig, dass die Fernsehzeit begrenzt ist und Kinder danach die Möglichkeit haben, das Gesehen für sich zu verarbeiten und wieder zur Ruhe zu kommen", meint Kristin Langer. Dabei bietet sich an, dass Kinder mit ihren Eltern über das Gesehene sprechen, es nachspielen, ein Bild dazu malen oder einfach draußen spielen und toben.

Deshalb empfiehlt es sich auch, nicht vor dem Schlafengehen fernzusehen, sondern den Tag mit einer vorgelesenen Gute-Nacht-Geschichte ausklingen zu lassen.

Zeitliche Absprachen und Ausgleich

Wichtig sind klare Absprachen, was Kinder schauen und wie lange. Kinder mit drei Jahren sollen nicht länger als zehn bis 20 Minuten, Vier- und Fünfjährige bis 30 Minuten fernsehen, am besten zusammen in der Familie. Es sollte auf jeden Fall genug Zeit bleiben für gemeinsames Spielen, Vorlesen und Freunde besuchen.