Wie geht es Ihnen, kurz nach der Geburt?

JÖRDIS TRIEBEL Sehr gut. Ende September fange ich auch schon wieder an zu drehen, und zwar einen Film mit Nina Kunzendorf, der den Arbeitstitel "Schwestern" trägt.

Sie haben ja mal eine Mutter zum Fürchten gespielt, in einem Film, der ironischerweise "Die gute Mutter" hieß...

JÖRDIS TRIEBEL Als ich den Film gemacht habe, hatte ich noch keine eigenen Kinder. Aber seit ich selbst Mutter bin, spiele ich keine Frau, deren Kind missbraucht oder ermordet wird. Solche Angebote habe ich in den letzten Jahren immer abgelehnt. Ich muss ja als Schauspielerin doch die Gefühle aus mir holen, mich in den Charakter hineinversetzen, und das wollte ich nicht. Das ist für eine junge Mutter auch psychisch nicht gesund.

In "Emmas Glück" und auch in "Ein guter Sommer" wirken Sie sehr ruhig. Sind Sie auch privat ein so entspannter Mensch?

JÖRDIS TRIEBEL Ich arbeite dran, was nicht so leicht ist mit zwei kleinen Kindern. Heute morgen wollte der Dreijährige spielen und der ganz Kleine hat geschrien. Da muss man Ruhe bewahren.

Wie war das beim Dreh von "Ein guter Sommer"? Man hat den Eindruck eines perfekten Zusammenspiels...

JÖRDIS TRIEBEL Andreas Schmidt, Devid Striesow, Regisseur Edward Berger und ich haben uns toll verstanden. Es ist schwer Dialoge schreiben, die das vermitteln. Es ist einfacher, so etwas zu zeigen, und das fiel uns leicht, denn das war der lustigste Dreh, den ich je erlebt habe.

Wer ist Ihr Lieblingsregisseur?

JÖRDIS TRIEBEL Mit Woody Allen würde ich gern mal drehen und über einen Anruf von Dominik Graf würde ich mich auch sehr freuen.

Rainer Unruh

Ein guter Sommer
MI 29.6. ARD 20.15 Uhr