Für seine weiblichen Fans war er fünfzehn Jahre lang nur "Mr. Darcy" aus Jane Austens Bestseller "Stolz und Vorurteil". Die 1813 entstandene Romanfigur gilt als Inbegriff des romantischen britischen Gentleman - und Colin Firth seit einer BBCMini- Serie aus dem Jahr 1995 als perfekter "Mr. Darcy".
Die Szene, in der er nach einem Bad im See, der damaligen Zeit entsprechend züchtig mit Hemd und Hose bekleidet, aus dem Wasser steigt, rannte sich ins Gedächtnis von Millionen Frauen, so lässig klebte ihm das pitschnasse weiße Hemd am muskulösen Körper.
Späte Krönung
In Hollywood dagegen war Colin Firth in den letzten fünfzehn Jahren meist nur der zweite Mann. Der, den man besetzt, um den Helden noch strahlender aussehen zu lassen. Groß gewachsen, gut aussehend - aber nicht so attraktiv, dass er dem Hauptdarsteller ernsthaft hätte die Schau stehlen können.
Und so stand der Brite, oft ein bisschen linkisch, neben Stars wie Hugh Grant ("Bridget Jones", "Tatsächlich... Liebe"), Ralph Fiennes ("Der englische Patient") oder Pierce Brosnan ("Mamma Mia!") und lieferte zuverlässig und bescheiden erstklassige Arbeit ab. "Ich habe natürlich immer auf gute Rollen gehofft, aber in erster Linie musste ich Geld verdienen, schließlich habe ich eine Familie zu ernähren."
Die besteht aus seiner Frau Livia Giuggioli, einer bildschönen italienischen Dokumentarfilmerin, zwei gemeinsamen Söhnen (7 und 10) und einem Sohn (20) aus einer früheren Verbindung mit Kollegin Jennifer Tilly.
Die Szene, in der er nach einem Bad im See, der damaligen Zeit entsprechend züchtig mit Hemd und Hose bekleidet, aus dem Wasser steigt, rannte sich ins Gedächtnis von Millionen Frauen, so lässig klebte ihm das pitschnasse weiße Hemd am muskulösen Körper.
Späte Krönung
In Hollywood dagegen war Colin Firth in den letzten fünfzehn Jahren meist nur der zweite Mann. Der, den man besetzt, um den Helden noch strahlender aussehen zu lassen. Groß gewachsen, gut aussehend - aber nicht so attraktiv, dass er dem Hauptdarsteller ernsthaft hätte die Schau stehlen können.
Und so stand der Brite, oft ein bisschen linkisch, neben Stars wie Hugh Grant ("Bridget Jones", "Tatsächlich... Liebe"), Ralph Fiennes ("Der englische Patient") oder Pierce Brosnan ("Mamma Mia!") und lieferte zuverlässig und bescheiden erstklassige Arbeit ab. "Ich habe natürlich immer auf gute Rollen gehofft, aber in erster Linie musste ich Geld verdienen, schließlich habe ich eine Familie zu ernähren."
Die besteht aus seiner Frau Livia Giuggioli, einer bildschönen italienischen Dokumentarfilmerin, zwei gemeinsamen Söhnen (7 und 10) und einem Sohn (20) aus einer früheren Verbindung mit Kollegin Jennifer Tilly.
Den Durchbruch schaffte der Brite kurz nach seinem 49. Geburtstag, in einem Alter also, in dem andere vergeblich auf Angebote hoffen. Im September 2009 feierte das Drama "A Single Man" in Venedig seine umjubelte Weltpremiere, und spätestens beim Abspann war klar: "Mr. Wet-T-Shirt" war gestern - Colin Firth hat das Zeug zum Oscar-Gewinner!
Im Mittelpunkt des Films, der 1962 in den USA spielt und nach einer Romanvorlage von Christopher Isherwood entstand, steht der schwule Uniprofessor George Falconer. Er kann den Unfalltod seines langjährigen Geliebten nicht verwinden und beschließt, sich umzubringen. Mit dem Entschluss verfliegt die Schwermut, die ihn monatelang gelähmt hat. Seinen letzten Tag erlebt George beinahe fröhlich, entdeckt noch einmal, wie herrlich das Leben sein kann.
Firth spielt die Verzweiflung, die allmählich einer heiteren Melancholie und am Ende sogar so etwas wie zaghaftem, neuem Lebensmut weicht, so zurückgenommen und wahrhaftig, dass er selbst hartgesottene Kritiker zu Lobeshymnen rührte. Der hochverdiente Lohn war 2010 die erste Oscar-Nominierung.
Im Mittelpunkt des Films, der 1962 in den USA spielt und nach einer Romanvorlage von Christopher Isherwood entstand, steht der schwule Uniprofessor George Falconer. Er kann den Unfalltod seines langjährigen Geliebten nicht verwinden und beschließt, sich umzubringen. Mit dem Entschluss verfliegt die Schwermut, die ihn monatelang gelähmt hat. Seinen letzten Tag erlebt George beinahe fröhlich, entdeckt noch einmal, wie herrlich das Leben sein kann.
Firth spielt die Verzweiflung, die allmählich einer heiteren Melancholie und am Ende sogar so etwas wie zaghaftem, neuem Lebensmut weicht, so zurückgenommen und wahrhaftig, dass er selbst hartgesottene Kritiker zu Lobeshymnen rührte. Der hochverdiente Lohn war 2010 die erste Oscar-Nominierung.
Die zweite folgte 2011. Als stotternder King George VI, der in "The King's Speech" die britische Bevölkerung trotz seines Handicaps per Radioansprache auf den Krieg gegen Hitlerdeutschland einschwören will, lieferte Firth die bislang beste Leistung seiner Karriere. Sie brachte den Oscar - und beschert ihm wohl bald eine noch bedeutendere Auszeichnung. Die Queen, so hört man, Tochter des realen King George VI., will Firth zum Ritter schlagen.
"Trotzdem ist Colin immer noch der Mann, den ich vor vierzehn Jahren geheiratet habe", sagt Livia Giuggioli. "Er wird weiter den Müll raustragen, er wird überall in der Wohnung seine Socken rumliegen lassen und mich zum Lachen bringen."
Susanne Sturm
"Trotzdem ist Colin immer noch der Mann, den ich vor vierzehn Jahren geheiratet habe", sagt Livia Giuggioli. "Er wird weiter den Müll raustragen, er wird überall in der Wohnung seine Socken rumliegen lassen und mich zum Lachen bringen."
Susanne Sturm