Mal sind die Charaktere noch nicht richtig herausgearbeitet, mal fragt man sich, worum es eigentlich geht, mal ist von einem Cliffhanger keine Spur. Bei vielen Serien dauert es mehrere Folgen lang, bis sie ihre Zuschauer komplett überzeugen. Doch bei einigen ist die Pilotfolge so gelungen, dass man von Anfang an sicher ist: Das wird richtig gut. Ein merkwürdiger Zufall: Zwei der Serien aus unserem Ranking, die bereits zu Ende sind, haben neben einem grandiosen Anfang ein sehr enttäuschendes Ende. Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen für "Game of Thrones", "Modern Family" und Co, die immer noch laufen.
This is us
Die Pilotfolge der hochemotionalen Serie birgt zwei große Highlights. Zum einen ist es die Lebensmotto-taugliche Botschaft, die der Geburtshelfer dem erschütterten Vater Jack mitgibt: "Keine Zitrone ist so bitter, dass man nicht Limonade daraus machen kann." Doch vor allem glänzt die erste Folge von 2016 durch exzellentes Storytelling. Denn erst am Ende wird klar: Die vorgestellten Charaktere sind teilweise dieselben Menschen in zwei verschiedenen Lebensphasen - als Babies und als Erwachsene. Bei der Film- und Seriendatenbank IMDb kommt der Pilot auf selten erreichte 9,1 von 10 Sternen.
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The Walking Dead
Als Sheriff Rick Grimes aus dem Koma erwacht, haben Zombies die Welt eingenommen. Er macht sich auf den Weg, seine Familie zu finden. Die gelungene Darstellung der Zombie-Apokalypse und ein einzelner Protagonist, mit dem man zusammen in das Geschehen einsteigt, ziehen einen direkt in den Bann. Bei der Film- und Seriendatenbank IMDb kommt die 2010 erstmals ausgestrahlte Pilotfolge von "The Walking Dead" auf grandiose 9,2 Sterne.
Lost
Mit einer herausragenden Bewertung von 9,3 bei der Film- und Seriendatenbank IMDb ist die Pilotfolge von "Lost" aus dem Jahr 2004 eindeutig ein Highlight. Direkt zu Beginn wirft die Serie spannende Fragen auf, die einen als Zuschauer auf Anhieb bei der Stange halten. Das Problem: Das Serienfinale lässt einige Fragen offen. Deshalb sind viele Fans mindestens so frustriert vom Ende, wie sie vom Anfang begeistert sind. Der Pilot besticht allerdings nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch beeindruckende Szenen und Bilder, etwa als die abgestürzten Charaktere am Strand verstreut liegen oder offene Knochenbrüche unverblümt gezeigt werden. Die Karriere von J. J. Abrahms profitierte sehr von davon, dass er die Idee zu "Lost" hatte. Zuletzt führte er bei "Star Wars 7: Das Erwachen der Macht" Regie.
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Game of Thrones
Action, blutrünstige Szenen, nackte Haut, der Kampf zwischen Gut und Böse, Liebe, Intrigen und Cliffhanger, bei denen man nicht anders kann, als sofort weiterschauen zu wollen - "Game of Thrones" bietet so einiges und zwar von Anfang an. Unzählige Buchverfilmungen haben begeisterte Leser enttäuscht. Anders bei "Game of Thrones": Die Serie bewegt sich nah an der Buchvorlage von George R. R. Martin. So war die Serie direkt ein Volltreffer für alle, die bereits vor deren Start die Bücher verschlungen haben. Ob man die Buchvorlage kannte oder nicht: Die Pilotfolge, die 2011 Premiere feierte, begeisterte alle gleichermaßen und bringt es auf 9 Sterne bei der Film- und Seriendatenbank IMDb.
How I met your mother
Während viele Fans das Ende von "How I met your mother" für eine vollkommene Katastrophe halten, war die Pilotfolge umso besser. Bei der Film- und Seriendatenbank IMDb erreicht die letzte Folge nur 5,7 Sterne. Die erste dagegen kommt auf im Schnitt 8,6 Sterne. Das besondere am Piloten von 2005: Der Twist am Ende. Er überrascht nicht nur Teds Kinder, die eigentlich erwarten, dass ihr Vater ihnen erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat, sondern auch jeden Zuschauer. Ted schildert, wie er eine Frau traf, sich in sie verguckte und ihr eindeutiges Signal, dass er sie küssen soll, nicht verstanden hat - was für einige Lacher sorgt. Schließlich eröffnet er seinen Kindern: "And this... is how I met your aunt Robin." (Und so habe ich eure Tante Robin kennengelernt). Als die Kinder völlig aufgebracht sind, meint Ted, er habe doch gesagt, dass es eine lange Geschichte ist - eine neun Staffeln lange, um genau zu sein.
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24
Die Thriller-Serie hat absolutes Binge-Watching-Potential, von Anfang an. "24" erzählt pro Staffel 24 Stunden in Echtzeit. Und direkt in der ersten Folge aus dem Jahr 2001 überschlagen sich die Ereignisse: Agent Jack Bauer muss einen Anschlag auf Senator David Palmer verhindern. Parallel ist seine Tochter verschwunden und wird schließlich entführt. So setzt gleich die erste Folge einen sehr hohen Maßstab in Sachen Cliffhanger.
Modern Family
Die Pilotfolge von "Modern Family" ist nicht nur gut, sondern ausgezeichnet - im wahrsten Sinne des Wortes. 2010 gewannen die "Modern Family"-Autoren für die erste Folge, die 2009 zum ersten Mal über die Mattscheibe flimmerte, den Emmy für das beste Drehbuch einer Comedy-Serie. Die Show dreht sich um eine außergewöhnliche Patchwork-Familie. Die Pilotfolge überrascht damit, dass erst am Ende aufgeklärt wird, wie die Charaktere miteinander verwandt sind. Ebenfalls unvergesslich: Die "König der Löwen"-Tribut-Szene. Mitchell behauptet gerade noch, dass sein Partner Cameron keine Drama Queen sei - da ertönt "The Circle of Life", Cameron taucht auf und hebt Lilly, das Baby, das die beiden adoptiert haben, in die Höhe, um es der Familie zu präsentieren. Diese Szene stimmt perfekt auf den tollen Humor der Serie ein.
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Breaking Bad
Die Autoren der ersten Folge der Drama-Serie "Breaking Bad" setzten auf einen wirkungsvollen Trick: Sie zeigen einen Vorblick, in welchem Schlamassel Walter Whites Wechsel vom Lehrer zum Drogendealer mündet - ein probates Mittel, um sofort Spannung zu erzeugen. Klar, dass man dabei bleibt, um herauszufinden, wie es dazu gekommen ist und wie Walter sich aus dem Schlamassel rettet. Die spannende Pilotfolge ergattert bei der Film- und Seriendatenbank IMDb 8,9 Sterne. Am 20. Januar 2018 feiert sie ihren 10. Geburtstag.
Twin Peaks
Wer nicht schon beim sensationellen Vorspann mit der hypnotischen Musik von Angelo Badalamenti angefixt war, war es spätestens als er mit dem nett-skurrilen FBI-Agenten Dale Cooper den Mikrosmos des Kleinstädtchens Twin Peaks entdeckte. Die Frage "Wer ermordete Laura Palmer" fesselte alle, man konnte beim Piloten ja noch nicht ahnen, dass der Mordfall immer weiter in den Hintergrund rücken wurde. Später wurde es allzu bizarr, aber die erste Folge aus dem Jahr 1990 stand für sich als Monolith in der Fernsehlandschaft. Bei der Film- und Seriendatenbank IMDb bringt sie es auf sehr solide 8,9 Sterne.