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Ute Lemper: Ich liebe Deutschland

Ich liebe Deutschland

Foto: covermg.com, Ute Lemper

Ute Lemper (52) ist von der Evolution Deutschlands schwer beeindruckt.

Die Schauspielerin und Sängerin gehört zu den wenigen deutschen Künstlern, die es im Ausland zu Ruhm gebracht haben. So stand sie schon am New Yorker Broadway, in Paris und London für Musicals wie 'Chicago' und 'Cabaret' auf der Bühne. 1998 verließ sie ihre deutsche Heimat, seitdem wohnt sie in den USA, wo sie mittlerweile eine Liebe zu Deutschland entwickelt hat.

"Ich habe die langsame Evolution von Deutschland mitbekommen, war auch gleich nach dem Fall der Mauer in Berlin. Ich weiß noch, 1990, die Fußball-Weltmeisterschaft. Alle haben 'Deutschland! Deutschland!' gerufen und die Fahnen geschwenkt, und das hat uns damals überhaupt nicht gefallen. Auch danach war vieles so suspekt", erinnerte sie sich im Interview mit 'mopo.de' an den für Deutsche wegen der Nazi-Vergangenheit unangenehmen Patriotismus. 

Die Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland, oft als "Sommermärchen" bezeichnet, habe das alles aber verändert. "Deutschland wurde multikulturell, Berlin nahm Menschen aus aller Welt auf und liebte sie. Ein unglaublicher Umbruch in diesen 16 Jahren", zeigte sich Ute bewundernd und ließ sich zu einer Liebeserklärung hinreißen: "Ich liebe das Land, halte es politisch und kulturell für unglaublich progressiv. Ich bin in der Ausländerpolitik ganz auf der Seite von Angela Merkel, die als Einzige gezeigt hat, dass man auch mit dem Herzen urteilen kann."

Dennoch, zu Hause fühlt sich der Star heute im Big Apple. "New York hat mich frei gemacht von allen kleinbürgerlichen, provinziellen und nationalistischen Zügen, die in den europäischen Ländern existieren - ob nun in Deutschland, England, Frankreich, Italien oder Spanien. Nicht selten herrscht dort eine kleinkarierte Mentalität, die Menschen, die anders sind, rasch zu Außenseitern macht", kritisierte Ute Lemper in der 'Frankfurter Neuen Presse'. In New York dürfe dagegen jeder "anders sein, anders aussehen und sprechen, wie er will - und dies wird nicht beurteilt, da es einfach die Normalität ist, anders zu sein."

/Cover Media