Ute Lemper (53) fühlt sich auch in den USA als Deutsche.

Seit 1998 lebt der Chansonstar nun schon in New York. Trotzdem fühle sie sich "nie als Amerikanerin", wie sie im Gespräch mit 'B.Z.' betonte. "Wenn ich in New York durch die Straßen gehe, bin ich Deutsche und vertrete das europäische Kulturgut", erklärte die Sängerin. "Ich könnte schon lange einen amerikanischen Pass haben, aber den will ich gar nicht."

Einen - zumindest teilweisen - Rückzug nach Europa könnte sich die Musikerin deshalb durchaus vorstellen. So wäre sie gern "halbjährig in Europa" und schwärmte: "Da gibt es so viele schöne Städte."

Ob ihre Familie das mitmacht, ist allerdings fraglich. Insgesamt vier Kinder zieht die Künstlerin groß: Zwei stammen aus ihrer ersten Ehe mit David Tabatsky, zwei hat sie mit ihrem jetzigen Mann Todd Turkisher. "Meine Kinder würden wohl streiken, für die muss ich ja erst einmal da sein", seufzte Ute Lemper. "Für mich als Künstlerin wäre es aber einfacher, wieder in Europa zu leben."

Auch die Veränderungen, die es in Deutschland in den Jahren seit ihrem Wegzug gab, gefallen der Entertainerin. "Ich habe die langsame Evolution von Deutschland mitbekommen, war auch gleich nach dem Fall der Mauer in Berlin. Ich weiß noch, 1990, die Fußball-Weltmeisterschaft. Alle haben 'Deutschland! Deutschland!' gerufen und die Fahnen geschwenkt, und das hat uns damals überhaupt nicht gefallen", erinnerte sie sich kürzlich im Interview mit der 'Hambuger Morgenpost'. Mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 änderte sich dann alles. "Deutschland wurde multikulturell, Berlin nahm Menschen aus aller Welt auf und liebte sie. Ein unglaublicher Umbruch in diesen 16 Jahren. Ich liebe das Land, halte es politisch und kulturell für unglaublich progressiv. Ich bin in der Ausländerpolitik ganz auf der Seite von Angela Merkel, die als Einzige gezeigt hat, dass man auch mit dem Herzen urteilen kann", schwärmte Ute Lemper.

/Cover Media