Er war zwar nur in fünf Folgen der vierten und fünften Staffel von "Two and a Half Men" zu sehen. Dennoch bleibt Robert Wagner als Teddy Leopold für Fans der Sitcom unvergessen. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass er Evelyn (Holland Taylor), die Mutter von Charlie (Charlie Sheen) und Alan (Jon Cryer) geheiratet hat, und noch am Tag der Hochzeit gestorben ist. Doch vor allem der Twist, der dabei aufgedeckt wurde, war damals ein Schock: Teddy Leopold hieß nämlich eigentlich Nathan Crunk und war ein Heiratsschwindler, der sich das Vermögen seiner Frauen unter den Nagel gerissen hat. Seine "Tochter" Courtney (Jenny McCarthy) – oder besser gesagt seine Geliebte Lydia Fishman – steckte mit ihm unter einer Decke.

Der heute 93-jährige Robert Wagner brillierte dabei in jeder Sekunde als Hochstapler – bei seiner langen Erfahrung im Film- und Fernsehgeschäft aber auch keine Überraschung. Doch was wurde aus dem Teddy-Darsteller nach seinem "Two and a Half Men"-Aus?

Robert Wagner: Vom Hoolywood-Star zum Mordverdächtigen

IMAGO / Everett Collection

Robert Wagner (l.) und Stefanie Powers spielten die Hauptrollen in "Hat und herzlich".

Robert Wagner war bereits vor seinem Auftritt in "Two and a Half Men" ein Star. Am Anfang seiner Karriere in den 1950er-Jahren war der US-amerikanische Schauspieler hauptsächlich in Abenteuerfilmen wie "Der Untergang der Titanic" und Western wie "Die zerbrochene Lanze" zu sehen. 1954 wurde er schließlich mit der Titelrolle in der Comicverfilmung "Prinz Eisenherz" einem breiteren Publikum bekannt. In den 1960ern folgten noch Hits wie die Krimikomödie "Der rosarote Panther" und die Theaterstückadaption "Die Eingeschlossenen", ehe die Filmangebote langsam abflauten.

Wagner wechselte deswegen Ende der 60er ins Fernsehen. Und der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Von 1968 bis 1970 spielte er in der gefeierten Serie "Ihr Auftritt, Al Mundy" die Rolle des titelgebenden Auftragsdiebs, wofür er sogar für einen Golden Globe nominiert wurde. Mit "Die Zwei mit dem Dreh" (1975 bis 1978) und "Hart aber herzlich" (von 1979 bis 1984) folgten zwei weitere große Hits. Parallel dazu konnte Wagner mit den Katastrophenfilm "Flammendes Inferno" und "Airport '80 – Die Concorde" erneut Erfolge im Kino verbuchen.

Sehr große Aufmerksamkeit bekam in dieser Zeit auch das Privatleben des Schauspielers. 1981 ertrank nämlich seine Frau Natalie Wood während einer Bootstour, bei der neben ihm auch Oscar-Preisträger Christopher Walken ("Die durch die Hölle gehen") mit dabei war. Obwohl der Tod der Schauspielerin als Unfall gewertet wurde, spekulierte speziell die Boulevard-Presse damals über eine Mitschuld Wagners. Später wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen und der Schauspieler gehörte zu den Verdächtigen. Nachgewiesen konnte ihm bis heute aber nichts.

Robert Wagner: Kleines Kino-Comeback mit "Austin Powers"

IMAGO / Allstar

Robert Wagner (l.) in "Austin Powers – Das Schärfste, was Ihre Majestät zu bieten hat".

Seine Karriere tat das aber keinen Abbruch. In den 80er und 90er-Jahren war Wagner hauptsächlich in TV-Produktionen zu sehen, darunter in der Miniserie "In 80 Tagen um die Welt" und in acht "Hart aber herzlich"-Fernsehfilmen. 1997 hatte er gar einen Gastauftritt in der Kult-Sitcom "Seinfeld". Ende der 90er feierte der Wagner dann ein kleines Kino-Comeback. So spielte er unter anderem die Figur der Nummer 2 in den drei "Austin Powers"-Filmen sowie eine kleinere Nebenrolle in dem Erotik-Thriller "Wild Things".

Anfang der 2000er folgten eine kleine Nebenrolle in der Sitcom "Hope and Faith" sowie ein Gastauftritt in der bekannten Anwaltsserie "Boston Legal", ehe Wagner für seine Darstellung des Heiratsschwindlers Teddy Leopold aka Nathan Crunk in "Two and a Half Men" erneut etwas mehr Aufmerksamkeit bekam. Darüber hinaus spielt er seit 2009 in "Navy CIS" mit. In der Crime-Serie verkörpert er den Vater von Michael Weatherlys Tony DiNozzo. Außerdem war der Schauspieler 2014 noch in der Parodie "The Hungover Games" und 2017 in dem Sci-Fi-Thriller "What Happened to Monday?" in kleineren Rollen zu sehen. Weitere Projekte mit ihm sind laut IMDb aktuell nicht geplant.

Robert Wagner ist seit 1990 mit der Schauspielerin Jill St. John verheiratet und lebt in Aspen, im US-Bundesstaat Colorado. Er hat drei Töchter: zwei leibliche aus den Ehen mit Marion Marshall und Natalie Wood sowie eine Adoptivtochter namens Natasha Gregson Wagner, die aus der Ehe Woods mit dem Richard Gregson stammt. 2008 erschien Robert Wagners Biografie unter dem Titel "Pieces of My Heart: A Life".