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Tom Hanks: Warum er seine Rolle in "Philadelphia" heute nicht mehr spielen würde

THanks
1993 wurde Tom Hanks dank "Philadelphia" zum führenden Charakterdarsteller. Dieses Jahr ist der Hollywood-Titan in "Elvis" zu sehen. Sony Pictures Home Entertainment; IMAGO, Montage: TVSPIELFILM.de

Für das bahnbrechende Drama "Philadelphia" von 1993 gewann Tom Hanks einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Doch heute würde er die Rolle nicht mehr spielen – denn die Zeiten haben sich seiner Ansicht nach geändert.

Als 1993 "Philadelphia" in die Kinos kam, war der Film revolutionär für seine Zeit. Nicht unbedingt aufgrund der Inszenierung von Jonathan Demme, sondern insbesondere wegen der Thematik: Als erste große Hollywood-Produktion thematisierte "Philadelphia" den Umgang der Gesellschaft mit homosexuellen AIDS-Erkrankten. Der Film war zudem ein Wendepunkt für die Karriere von Tom Hanks: Spielte der US-Amerikaner bis dato nur in Komödien, so wurde er nach seiner oscar-gekrönten Leistung in diesem Film auch als ernster Charakterdarsteller wahrgenommen.

Dennoch sagt Hanks nun überraschenderweise, dass er die Rolle heutzutage nicht mehr spielen würde. Und das bezieht er weder auf den Film an sich noch auf seine Erinnerungen an die Dreharbeiten. Der Grund liegt für ihn in einem veränderten gesellschaftlichen Klima. So sagte er dem New York Times Magazine in einem Interview: "Könnte ein Heterosexueller das, was ich in "Philadelphia" gemacht habe, heute tun? Nein, und das zu Recht!"

"Fehlende Authentizität": Tom Hanks über die neue Film-Welt

Weiter führt Hanks aus: "Ich glaube nicht, dass die Leute die fehlende Authentizität eines Heteros, der einen Schwulen spielt, akzeptieren würden." Diskussionen darüber, ob heterosexuelle Schauspieler in homosexuelle Rollen schlüpfen sollten, kamen die letzten Jahre verstärkt auf. Besonders groß wurde die Debatte, als Eddie Redmayne im Jahr 2015 im Drama "The Danish Girl" die Trans-Frau Lili Elbe verkörperte.

Hanks selbst betrachtet diese Entwicklung auch gar nicht negativ. "Es ist kein Verbrechen, kein Buh-Ruf, wenn jemand sagt, dass wir mehr von einem Film verlangen in der modernen Welt der Authentizität", führt er weiter aus. Schon bald ist Tom Hanks übrigens wieder im Kino zu sehen: Als fieser Manager in "Elvis", dem großen Filmdrama über die Karriere von Elvis Presley, das am 23. Juni in den deutschen Kinos startet.