Großer Erfolg und tiefe Enttäuschung liegen bei der Sängerin Jamie-Lee Kriewitz, die gerade einmal 24 Jahre jung ist, nicht weit auseinander. 2015 nahm sie als 17-Jährige an der fünften Staffel von "The Voice of Germany" teil und schaffte es mit ihrem Song "Ghost" auf den ersten Platz. Damit war sie damals die jüngste Siegerin in der Geschichte der Show. Doch bereits kurze Zeit später musste die Künstlerin, die auch mit ihrem Manga-Outfit auf sich aufmerksam machte, eine bittere Niederlage einstecken.
2016 gewann sie mit "Ghost" zwar die Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Doch im Finale in Stockholm belegte sie am 14. Mai 2016 lediglich den letzten Platz. Andere junge Künstler hätten nach solch einer Niederlage die Karriere vielleicht an den Nagel gehängt. Nicht so Jamie-Lee Kriewitz, die weiterhin fleißig an ihrer Musik bastelt.
Jamie-Lee Kriewitz glänzt mit neuen Songs
Eines der Lieder, mit denen Jamie-Lee Kriewitz nach dem Ausscheiden beim Eurovision Song Contest auf sich aufmerksam machte, war "Wild und frei", die deutsche Fassung des Titelsongs der Animationsserie "Spirit: wild und frei", die 2017 von Super RTL ausgestrahlt wurde. Inzwischen verzeichnet der Song mehr als 14 Millionen Aufrufe bei YouTube.
Nach Auftritten mit Sänger Rea Garvey und als Supporting Act der K-Pop-Gruppe M.O.N.T. im Jahr 2018 veröffentlichte die Sängerin 2019 mit der Single "Flying" ihren ersten deutschsprachigen Song. Mehr als 700.000 Aufrufe bei Spotify nur einen Monat nach der Veröffentlichung sprechen für den Erfolg. 2020 ging es weiter mit der Single "Auch wenn es gelogen ist". Und im selben Jahr brachte sie das gemeinsam mit anderen Teilnehmern von "The Voice of Germany, "The Voice Kids" und "The Voice Senior" aufgenommene Lied "Niemals alleine" heraus, um den Menschen während der Corona-Pandemie Mut zu machen. Auch 2022 ließ die Sängerin mit den Coversongs zu "abcdefu", "Infinity", "oh oh" und "Running Up That Hill (A Deal With God)" von sich hören.
Jamie-Lee Kriewitz kämpft für ihre Karriere
Doch auch, wenn sie ihre Karriere unbeirrt verfolgte, machte ihr, wie vielen anderen Künstlern auch, die Corona-Pandemie zu schaffen. Wie die "Neue Presse" im Februar berichtete, musste die Künstlerin, die wegen der Corona-Regeln nicht auf der Bühne stehen konnte, sich mit einem Job als Moderatorin einer Social-Media-Plattform über Wasser halten. "Ich habe das erste Mal eine Bewerbung geschrieben und ein Bewerbungsgespräch geführt, ich hatte ganz schön Schiss" erinnerte sich Jamie-Lee Kriewitz an die für sie ungewohnte Situation.
Damals wurde sie auch von Selbstzweifeln geplagt. "Man hofft immer auf das Ende der Pandemie. Aber wer sagt mir, dass ich dann gebucht werde", stellte sie fest. Doch hinzuwerfen war für die Künstlerin nie eine Option. "Ich werde aber nicht aufgeben. Ich werde fette Auftritte haben, meine Musik machen", erklärte sie selbstbewusst und fügte hinzu: "Und ich finde es immer noch cool, im Mittelpunkt zu stehen, obwohl ich eigentlich recht introvertiert bin."