1986 trat Gernot Endemann erstmals als Schorsch aus der "Sesamstraße" auf. 12 Jahre lang spielte sich der gelernte Kaufmann als kauziger Fahrradhändler in die Herzen der Zuschauer. Wie jetzt mehrere Medien übereinstimmend berichten ist Gernot Endemann am Montag, dem 29. Juni, im Siloah-Krankenhaus in Hannover verstorben. Am Sonntag sei er nach Angaben seines langjährigen Freundes Peter Bischoff zusammengebrochen, die Reanimierung durch die Ärzte blieb erfolglos. Nach einer Versetzung ins künstliche Koma wurden am Montagmorgen die Maschinen abgeschaltet. Dabei folgte man dem Wunsch aus seiner Patientenverfügung.
Endemann hatte bereits 2017 einen Herzinfarkt erlitten und überwand 2018 zwei Lungenentzündungen. Am 7. Juli hätte er seinen elften Hochzeitstag mit seiner Frau Sabine Schmidt-Kirchner gefeiert. Das Paar lebte seit 2009 gemeinsam in Hannover.
Vor der "Sesamstraße": TV-Star neben Inge Meysel
1942 geboren übernahm Gernot Endemann seine erste TV-Rolle 1965 in der Serie "Die Unverbesserlichen". Als Rudi Scholz spielte er an der Seite von Inge Meysel und Joseph Offenbach. Das Format war sechs Jahre lang ein Straßenfeger, verschaffte ihm größere Kinorollen. 1972 alberte er an der Seite von Heinz Erhardt in "Willi wird das Kind schon schaukeln", 1974 war er in der Vorabendserie "Die Grashüpfer" als das deutsche Fliegerass Hans Meister zu sehen.
Doch seine berühmtesten Auftritte blieben der "Sesamstraße" vorbehalten. Als Vater der Familie Sauer war er dort erstmals in den 1970ern zu sehen, ab 1986 dann in der Kultrolle Schorsch. Trotz seines "Sesamstraße"-Erfolgs blieb er auch den ernsten Rollen treu: 1999 übernahm er einen wichtigen Part in der "Tatort"-Ausgabe "Habgier". Außerdem wirkte er in der kurzlebigen Serie "Kunden und andere Katastrophen" mit.
Neben seiner dritten Ehefrau Sabine Schmidt-Kirchner hinterlässt Endemann auch vier Kinder aus vorherigen Ehen.