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Alec Baldwin mit Tränen vor Gericht: "Rust"-Prozess wird eingestellt

Alec Baldwin
"Rust"-Prozess wird eingestellt IMAGO

Alec Baldwin fließen die Tränen vor Gericht. Der "Rust"-Prozess scheint ein Ende genommen zu haben.

Santa Fe – Das Prozessdrama um den tödlichen Schuss beim Dreh des Westerns "Rust" endet überraschend und emotional. Der Schauspieler Alec Baldwin, der wegen fahrlässiger Tötung angeklagt war, bricht in Tränen aus, als Richterin Mary Marlowe Sommer das Verfahren gegen ihn einstellt. Nach einem juristischen Hin und Her stimmt sie dem Antrag der Verteidigung zu und erklärt: "Die späte Entdeckung dieser Beweismittel würde die grundsätzliche Fairness des Verfahrens beeinflussen."

Alec Baldwin entgeht Haftstrafe

Sichtlich überwältigt hört Baldwin den Ausführungen der Richterin zu, setzt seine Brille ab und senkt den Kopf. Er umarmt seine Anwälte und seine Ehefrau. Dem achtfachen Familienvater hätten bis zu 18 Monate Haft gedroht, doch nach dieser dramatischen Wendung verlässt er als freier Mann das Gerichtsgebäude. Reporter versuchen, ihn zu befragen, doch Baldwin äußert sich zunächst nicht.

Argumente von Baldwins Verteidiger

Im seit Dienstag laufenden Prozess ging es um die Frage, ob der 66-jährige Schauspieler bei dem tödlichen Schuss auf die Kamerafrau Halyna Hutchins 2021 fahrlässig gehandelt habe. Baldwin hatte bei Proben einen Revolver gezückt, wie vom Regisseur verlangt. Doch statt harmloser Platzpatronen löste sich scharfe Munition. Eine Kugel traf Hutchins tödlich.

Baldwins Verteidiger warfen der Staatsanwaltschaft vor, wichtige Beweismittel zurückgehalten zu haben. Eine Reihe von Patronenkugeln, die erst vor wenigen Monaten aufgetaucht waren, hätte früher in ballistischen Untersuchungen einbezogen werden müssen. Die Staatsanwaltschaft habe diese Munition unterschlagen, argumentierten die Anwälte.

Immer noch unklar: Wie gelang scharfe Munition ans Set?

Woher die scharfe Munition stammte, die 2021 an den Western-Drehort gelangte, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Bereits im Frühjahr stand die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed in Santa Fe vor Gericht und wurde wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Ein früherer Polizist hatte die nun gezeigte Munition im März bei den Ermittlern abgegeben, doch die Staatsanwaltschaft entschied, dass sie nichts mit dem Fall zu tun hatte. Richterin Sommer stellte dies nun infrage und rügte die Haupt-Strafverfolgerin Kari T. Morrissey scharf.

Alec Baldwin: Gerichts-Drama nimmt endlich ein Ende

Für Baldwin endet nun eine lange juristische Achterbahnfahrt. Der Schauspieler hatte von Anfang an auf seine Unschuld gepocht. Nur wenige Wochen nach dem tödlichen Schuss beteuerte er in einem TV-Interview: "Ich habe nicht abgedrückt". Die erste Anklage gegen Baldwin und Gutierrez-Reed kam im Januar 2023, doch die Vorwürfe wurden drei Monate später zunächst wieder fallengelassen. Im Januar 2024 wurde die Anklage erneut aufgenommen, doch Baldwin plädierte auf "nicht schuldig".